Vorwürfe gegen EU

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(Robin Meldrum/ dpa)

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Ärzte ohne Grenzen werfen Deutschland und der EU Verrat an eigenen Werten vor. Die Organisation kritisiert Abschottungspolitik gegen Flüchtlinge.

Einen Verrat an den eigenen Werten hat die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen Deutschland und der EU in der Flüchtlingspolitik vorgeworfen. „Man kann nicht einerseits immer wieder auf die gemeinsamen Werte pochen und immer wieder betonen, dass man eben den Flüchtlingen hilft, aber in der Konsequenz und in der realen Politik genau das nicht tun“, sagte der Geschäftsführer der Organisation, Michael Westphal, am Freitag dem Sender SWR.

Kritik an Türkei-Abkommen

Westphal warf den Regierungen der EU im „Interview der Woche“ des SWR eine Abschottungspolitik vor. Knapp ein Jahr nach der Entscheidung von Deutschland und Österreich, in Ungarn gestrandete Flüchtlinge ohne Voraussetzung einreisen zu lassen, „betreibt und unterstützt die Bundesregierung eine Politik der Europäischen Union, die vor allem darauf abzielt, Menschen davon abzuhalten, und es ihnen unmöglich zu machen, nach Europa zu gelangen“.

Ärzte ohne Grenzen kritisierte in diesem Zusammenhang das EU-Türkei-Abkommen sowie Einschränkungen bei der Familienzusammenführung. Westphal forderte im Gegenteil, die Familienzusammenführung für Flüchtlinge zu beschleunigen und an Schutzsuchende humanitäre Visa auszustellen.