Demo gegen Polizeigewalt in Paris

Demo gegen Polizeigewalt in Paris
(Reuters/Charles Platiau)

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Rund 2300 Menschen haben am Samstag in Paris gegen Polizeigewalt demonstriert.

Das berichtete der TV- und Nachrichtensender Franceinfo. Zu der Kundgebung hatten Anti-Rassismus-Organisationen aufgerufen. Es herrschten hohe Sicherheitsvorkehrungen, Polizisten riegelten die Place de la République im Osten weiträumig ab. Autos wurden umgeleitet, Demonstranten mussten Taschenkontrollen passieren.

Am Rande kam es laut Sender zu Rangeleien mit der Polizei. Proteste habe es auch in Dijon, Nantes und Rennes gegeben. In den zurückliegenden Wochen war es in Paris und in Vororten bei Protesten zu Ausschreitungen gekommen. Dabei hatten Autos gebrannt, Fensterscheiben waren zu Bruch gegangen.

Justiz ermittelt gegen vier Polizisten

Anlass für die Unruhen war die umstrittene Festnahme eines 22-Jährigen vor gut zwei Wochen. Ein Beamter wird verdächtigt, den jungen Mann mit einem Schlagstock vergewaltigt zu haben. Die Justiz ermittelt in diesem Fall gegen insgesamt vier Polizisten.

Die Gewalt in Vorstädten und die Anti-Polizei-Proteste sind auch Thema im Präsidentenwahlkampf. Die Rechtspopulistin und Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen fordert, Demonstrationen gegen die Polizei zu verbieten. Die Chefin der rechtsextremen Front National (FN) gilt als Favoritin für den ersten Wahlgang im April. Umfragen sehen jedoch den unabhängigen Bewerber Emmanuel Macron als Sieger der entscheidenden Runde im Mai.