Moskau bestreitet Angriffe auf Krankenhäuser

Moskau bestreitet Angriffe auf Krankenhäuser
(AFP)

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Am Montag wurden in Syrien Krankenhäuser bombardiert. Russland wehrt sich nun gegen die Anschuldigungen, hinter den Angriffen zu stecken.

Russland wehrt sich gegen den Vorwurf, für die tödlichen Angriffe auf Krankenhäuser im Norden Syriens verantwortlich zu sein. Es handele sich dabei um „unbegründete“ und inakzeptable Vorwürfe, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag in Moskau auf die Frage, ob russische Flugzeuge Krankenhäuser in Syrien bombardiert hätten.

„Wir weisen solche Erklärungen kategorisch zurück“, sagte Peskow. Für derartige Vorwürfe gebe es keinerlei Beweise. Russland fliegt seit Ende September zur Unterstützung der syrischen Armee Luftangriffe auf Dschihadisten und andere Rebellen in Syrien.

Gegenseitige Vorwürfe

Am Montag waren bei Angriffen auf Kliniken und Schulen im Norden Syriens nach UN-Angaben fast 50 Zivilisten getötet worden. Die USA hatten die Regierung von Syriens Staatschef Baschar al-Assad und ihren Verbündeten Russland für die Angriffe verantwortlich gemacht.

Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu warf Russland am Dienstag vor, für den Tod zahlreicher Zivilisten in Syrien verantwortlich zu sein. Die „abscheulichen, grausamen und barbarischen“ russischen Kampfjets hätten seit Ende September fast 8.000 Einsätze in Syrien geflogen, sagte Davutoglu im Parlament in Ankara. Die russische Armee unterscheide dabei nicht zwischen Zivilisten und Soldaten. Auch Kinder und Alte würden getötet. Der Ton zwischen der Türkei und Russland hat sich in den vergangenen Tagen deutlich verschärft.

Russische „Söldner“

Die türkische Armee beschießt seit dem Wochenende kurdische Stellungen im Norden Syriens, um zu verhindern, dass die Kurden ihr Gebiet ausdehnen. Russland verurteilte die türkischen Angriffe auf syrische Regierungstruppen und kurdische Rebellen im Norden Syriens als „Provokation“. Davutoglu bezeichnete die kurdischen Kämpfer am Dienstag als russische „Söldner“.

Die kurdische Partei Demokratische Union (PYD) und die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG), ihr bewaffneter Arm, seien „keine Vertreter der Kurden oder Syriens“, sagte der Ministerpräsident. „Sie sind russische Legionäre und Söldner“. Die Kurden in Syrien werden vom Westen und insbesondere von den USA auch militärisch in ihrem Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) unterstützt.