„Die Welt von heute ist digital“

„Die Welt von heute ist digital“
(Nicolas Armer)

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"ICT Spring 2015" heißt die Tagung ganz harmlos, die zwei Tage lang Luxemburg beherrscht. Es ist mit 5.200 Teilnehmern die größte Tagung in diesem Jahr im Land.

Wir haben es nicht nur mit der größten Tagung in Luxemburg, sondern auch mit der größten Web-Tagung in Luxemburg zu tun“, sagte Fabian Amoretti, Geschäftsführer der Agentur Farvest, die das Ereignis im siebten Jahr organisiert.

„Wir haben in diesem Jahr Paris überflügelt. Es sind Vertreter und auch Redner aller großen Unternehmen in Luxemburg dabei.“ Die Tagung, die alle Räume des Konferenzzentrums in Luxemburg belegt, ist ein internationales Ereignis.

70 Unternehmen aus Japan

Aus Japan sind 70 Unternehmen vertreten, aus Südkorea zwölf, die meisten kommen aus den USA, aus denen eine Reihe von Start-ups vertreten sind, aber auch Giganten wie Warner Brothers Digital. „Die Niederlande sind sehr dynamisch, aus den ehemaligen Ostblockländern sind Unternehmen hier, aus Südafrika und aus Israel. Auch China beginnt, sich auf dem Informatik- und Web-Sektor zu positionieren“, zählte Amoretti weiter auf.

Der wesentliche Punkt ist allerdings ein anderer. „Die Welt von heute ist digital. Die von morgen wird es noch bei weitem mehr sein“, sagte Nathalie Dondelinger, die auf ihrem Stand eine mobile Application vorstellt, mit der ab der kommenden Woche unter dem Namen „Kliber“ Jobs angeboten werden, um die man sich bewerben kann.

Bewerbung per Video

Dabei können Bewerber sich auch im Video vorstellen. Eine Reihe Luxemburger Unternehmen haben ihre Teilnahme bereits zugesagt. „Die Jugendlichen von heute haben vor der Informatik keine Hemmschwelle mehr“, sagte Nathalie Dondelinger.

„Sie arbeiten ohne Scheu mit Selfies, mit Lifestreams. Die Masse junger Leute bleibt ungefähr drei bis vier Jahre im ersten Job und geht dann auf die Suche. Für sie ist das Web die natürliche Welt.“

Die Welt nach Luxemburg

Diese „natürliche Welt“ des Webs nutzt die Frühjahrstagung rund um Internet, Informatik und Web, um Luxemburg bekannt zu machen. „Man kann natürlich in alle Welt fahren, um Luxemburg auf die Weltkarte zu setzen. Aber wenn man, wie in dieser Konferenz, die Welt nach Luxemburg holt, dann setzt man unser Land wirklich auf die Weltkarte, weil die Leute sich etwas unter Luxemburg vorstellen können“, sagte Amoretti.

Während Nathalie Dondelinger die Application in der Kongresshalle vorstellt, sitzt der, der die Webseite geplant und gestaltet hat, in der Schule. Jonathan schreibt Abitur-Arbeiten.

Start-up gegründet

Der Jung-Unternehmer hat mit Frau Dondelinger ein Start-up gegründet. Er ist ein typisches Beispiel dafür, wie eine junge Generation sich ohne Ängste dem Internet stellt und es sich zunutze macht. Für Jonathan ist es bereits die zweite Application, die er designt.

Der Kongress, für dessen Vorbereitung 40 Mitarbeiter der Agentur Monate gearbeitet haben, hat für Luxemburg erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen. Die Kosten für die Organisation liegen in etwa bei einer Million Euro.
In Luxemburg sind für die Zeit des Kongresses kaum noch Hotelzimmer zu haben. Die Hotels seien zu 96 Prozent ausgebucht, melden die Suchmaschinen.

Der zweite Tag des Kongresses sieht am Mittwoch den Auftritt von gleich zwei Ministern vor. Finanzminister Pierre Gramegna wird darüber referieren, was die Digitalisiereung für den Finanzsektor in Luxemburg bedeutet und Bildungsminister Claude Meisch zu Fragen der Digitalisierung im Erziehungsbereich.