Beamtenwitze sind out

Beamtenwitze sind out

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Zum dritten Mal nach 2002 und 2008 ließ der Luxemburger Staat per Umfrage messen, wie zufrieden die Bürger mit der Qualität des „service public“ sind.

Die Antwort ist recht eindrucksvoll: Mit der allgemeinen Qualität der von luxemburgischen Verwaltungen angebotenen Dienstleistungen waren 84% der Befragten zufrieden. Die Umfrage wurde zum dritten Mal von TNS-Illres nach der gleichen Methode durchgeführt, Vergleiche sind also möglich: 2002 lag dieser Prozentsatz bei 85%, 2008 „nur“ bei 77%.

Was TNS-Direktor Charles Margue in seiner Interpretation der Resultate zur Bemerkung veranlasste, dies zeige nicht vorhandenen „Sozialneid“. (Staats)-Beamtenwitze sind demnach out; falls Sie einen erzählt bekommen, ist er nicht repräsentativ.

Online ist die Zukunft

Der „échantillon“ der Umfrage waren 1.031 Personen über 18; in Luxemburg ansässig; repräsentativ nach Geschlecht, Alter, Region, Beruf und Nationalität was ergab, dass 54% Luxemburger befragt wurden und 46% Ausländer.

Eine Quintessenz konnten die Verantwortlichen nach einer ersten Analyse der Umfrage ohne Weiteres feststellen: „Der erneute Anstieg der Zufriedenheit liegt wohl u.a. im Invest in die digitale Verwaltung. Es liegt im Trend, wird gefragt und kommt auch beim Bürger an“, so Paulette Lenert, „coordinateur général“ im Ministerium des öffentlichen Dienstes.

Der Schriftverkehr gehe zurück, Email-Verkehr dagegen steigt und die Zahlen für den Online-Dienst „guichet.lu“ sind eloquent: 2008 bei der letzten Umfrage gab es ihn noch nicht, aber er war bei 81% der Befragten bekannt, 59% hatten ihn schon mindestens einmal benutzt, und unter den Benutzern lag die Zufriedenheitsrate bei 54%.

CNS führt

Einige Umfrage-Ergebnisse spiegeln durchaus logische Begebenheiten des Alltags wider. „Mit welcher Verwaltung hatten Sie in den vergangenen zwei Jahren mindestens einmal Kontakt?“ – Die Hitparade in der Antwort auf diese Frage wird angeführt von der Gesundheitskasse CNS (76%), vor Gemeinden (wegen „certificat de résidence“) mit 68% und der Steuerverwaltung mit 66%.

Auch die weitere Reihenfolge ist durchaus „logisch“; hervorgehoben sei, dass immerhin 21% der Befragten in den letzten zwei Jahren mindestens einmal mit dem Arbeitsamt zu tun hatten und 23% mit dem Amt für Wohnungsbeihilfen. 32% hatten derweil mindestens einmal Kontakt mit der Polizei, um eine gebührenpflichtige Verwarnung zu bezahlen.

Weitere Details im Tageblatt vom 14. Oktober (Print und Epaper).