Gambia retörns: Das kommt die nächsten Jahre auf Luxemburg zu

Gambia retörns: Das kommt die nächsten Jahre auf Luxemburg zu

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Mindestlohnerhöhung, Individualbesteuerung, Cannabis-Legalisierung: Am Donnerstag haben die Chefverhandler und Regierungsbildner Xavier Bettel der Öffentlichkeit die wichtigsten Punkte ihres Programms vorgestellt.

Die Informationen, die in den letzten Wochen durch die Medien kreisten, wurden am Donnerstag alle bestätigt. Chefverhandler Xavier Bettel (DP) ist mit Corinne Cahen (DP), Etienne Schneider (LSAP) und Félix Braz (déi gréng) vor die Presse getreten. Die LSAP hat sich tatsächlich mit ihrer Forderung nach einer Mindestlohnerhöhung durchgesetzt. Laut Etienne Schneider soll die Erhöhung allerdings rückwirkend auf den 1. Januar 2019 angewandt werden, da „noch einiges zu klären ist“. Zeitlich würde die Regierung die Erhöhung nicht bis zum Anfang nächstes Jahres schaffen.

Neben den Mindestlohnempfängern sollen auch die Unternehmen entlastet werden. Die neue Regierung plant eine Senkung der Steuerlast um einen Prozent für alle Unternehmen. Die Personenbesteuerung soll sich auch stark ändern: Die künftige Regierung will die Steuerklassen abschaffen und auf eine Individualbesteuerung umsteigen. „In Zukunft soll es keine Rolle mehr spielen, ob man verheiratet, gepacst oder was auch immer ist“, sagte Corinne Cahen. Die Familiensituation, also ob man beispielsweise Kinder hat oder nicht, soll aber weiterhin eine Rolle spielen, wie Etienne Schneider hinzufügte.

Auch die beiden zusätzlichen freien Tage werden Realität. Einerseits wird am 9. Mai ein zusätzlicher Feiertag eingeführt: Der Europatag. Andererseits wird die Zahl der Mindesturlaubstage für Arbeitnehmer von 25 auf 26 Tage pro Jahr steigen.

Kostenloser öffentlicher Transport und Cannabis

Ein weiterer Punkt, der im Wahlkampf heiß diskutiert wurde, war die Einführung eines Drittzahlersystems („tiers payant généralisé“). Dieses sieht vor, dass die Patienten beim Arzt nicht zahlen müssen, sondern dass der Arzt das Geld direkt von der Krankenkasse erhält. Die Maßnahme sorgt für viele Diskussionen, weil die Ärztevertretung AMMD sich vehement dagegen stellt. Nun haben die Verhandler am Donnerstag angekündigt, dass sie auf Technologie setzen wollen, um das Problem zu lösen. DP, LSAP und déi gréng wollen ein informatisches System einrichten, das dafür sorgen soll, dass sowohl Patienten als auch Ärzte so schnell wie möglich ihr Geld erhalten.

Wie „von den sozialistischen Frauen gefordert“, wird die Mehrwertsteuer auf Hygieneprodukte wie beispielsweise Binden auf drei Prozent reduziert.

Auch der kostenlose öffentliche Transport soll eingeführt werden. Einen Zeitplan gibt es aber noch nicht. LSAP-Politiker Etienne Schneider bestätigte allerdings in einem Nebensatz, dass dieser Punkt über eine Reduzierung der Kilometerpauschale finanziert werden soll. Diese Pauschale ermöglicht es Arbeitnehmern, die einen weiten Weg zur Arbeit fahren müssen, einen Teil ihrer Benzinausgaben wieder über die Steuern einzuholen. Die Legalisierung von Cannabis soll ebenfalls Realität werden. Auch hier gibt es noch keinen Zeitplan.

Was die öffentlichen Finanzen angeht, versichert Xavier Bettel, dass die Regierung die Staatsverschuldung weiter unter 30 Prozent halten will. Zur Verfassungsreform meinen die Koalitionspartner, dass sie weiter am ausgearbeitetem Text und an einem Referendum festhalten. Allerdings soll nicht die Regierung, sondern das Parlament die Aufklärungskampagne führen. Bettel meinte, dass dieses Referendum gut vorbereitet werden müsse. „Ich habe aus meinen Fehlern gelernt“, sagte er in Anspielung auf das Referendum von 2015, bei dem die Regierung sich für ein Ausländerwahlrecht eingesetzt hatte, und sich das Wahlvolk allerdings dagegen ausgesprochen hat.

Vereidigung am nächsten Mittwoch

Die Grünen konnten einige wichtige Stichdaten im Koalitionsabkommen festhalten. Luxemburg soll bis zum 31. Dezember 2020 Glyphosat-frei werden. Das umstrittene Pflanzenschutzmittel sorgt wegen der gesundheitsschädigenden Inhalte immer wieder für Protest – kürzlich auch auf EU-Ebene. Bis 2025 sollen 20 Prozent der luxemburgischen Landwirtschaft biologisch sein. Beim Tanktourismus konnten sich die Grünen allerdings nicht durchsetzen: Ein Ausstieg ist nicht geplant. Grünen-Spitzenpolitiker Félix Braz hat auch die Kulturpolitik angesprochen. Die Regierung stehe voll hinter dem Projekt Kulturhauptstadt Esch2022. Außerdem solle ein rechtlicher Rahmen für die Künstler geschaffen werden, „damit diese in aller Freiheit ihrer Aktivität nachgehen können“.

Die nächsten Schritte der Regierungsbildung sollen laut Bettel wie folgt aussehen:

  • Am Freitag soll bekannt gegeben werden, welche Partei welches Ministerium erhält. Bettel meinte, dass „die Regierung nicht größer sein wird, als die vorherige“. Die letzte Regierung bestand aus 15 Ministern und drei Staatssekretären. Laut Tageblatt-Informationen wird die nächste Regierung aus 17 Ministern und keinem Staatssekretär bestehen.
  • Am Montag soll der Koalitionsvertrag noch einmal überprüft und bestätigt werden.
  • Am Dienstag sollen die Parteigremien den Vertrag bestätigen.
  • Am nächsten Mittwoch soll die neue Regierung dann schlussendlich vereidigt werden.
Baker
4. Dezember 2018 - 9.39

Was hat es denn mit dieser "Individualbesteuerung" auf sich? Also, die Abschaffung der Steuerklassen. Das Thema Urlaub und Cannabis scheint ja in aller Munde zu sein jedoch redet keine wirkoich über dieses Steuerthema. Weiss jemand was da auf uns zu kommt?

Dingo
1. Dezember 2018 - 18.58

Kurz, diejenigen die Rechnen können unsd sich nicht gleich bei den Steuereinnahmen eines Betriebes um ein paar Millionen, sowie bei der Anzahl der effektiv gebauten Wohnungen um ein paar Hundert irren.

Grompa
1. Dezember 2018 - 18.25

Also déi "Jonk" sinn ëmmerhin déi déi Renten bezuelen, an déi sinn am Verglach zum Ausland wierklech net schlecht. Vill Leit hunn ni vill onbezuelt an ginn matgeschleeft. Ech well net soen dat ech dat schlecht fannen, nëmmen dat Rentner sech wierklech net beschwéieren mussen dat si ëmmer Iwwergang géifen ginn, eis Politik këmmert sech aktuell rëscht gutt em béid Gruppen.

Grompa
1. Dezember 2018 - 18.20

Du weess schoun dat Cannabis haaptsächlech fir eller Leit interessant ass? Jonk Leit sollten keng Problemer hunn sou do drun ze kommen. Medezineschen Cannabis war schonn een gudden Unsaz, mä leider wëllen oder hunn vill Leit net Méiglechkeet sech dat wéinst klengen Wehwehchen verschreiwen ze loossen.

Eddes
30. November 2018 - 19.07

Le rèpublicain,d`Rentner zielen bei dènen net mèi,dèi si gutt fir alles mat ze bezuelen fir dass et dèinen Jonken u neischt fèelt,well spuren dat stèet net op hierem Programm,dat ass gutt fir d`Pensionären well dèi sinn dat jo gewinnt,

KTG
30. November 2018 - 18.28

Wer behauptet denn, dass sie zunehmen wird? BilliTH in einem Internet-Kommentar? Wer sonst nocht?

KTG
30. November 2018 - 18.27

Äh... lo den Ament gesäit d'Welt guer net relax aus, wann ee sech eng Tiitchen dréit. Do sinn nach eis Kollegen an der Uniform drun interesséiert. :)

Francis Wagner
30. November 2018 - 15.00

Ma Här Républicain, de Cannabis gëtt jo awer och fier Äech Rentner légaliséiert. A welche Sënn soll dat hunn, wann een (als Rentner) souwisou schons 365 Deeg Congé am Joer huet, fir es dann nach méi ze froen? Ass dat wierklech raisonnabel? Wou bleift do d'Weisheet vum Alter? Allez, zwafft Äech emol eng kleng Tiitchen, a schons gesäit d'Welt vill méi relax aus.

BillieTH
30. November 2018 - 14.26

Die Staatsverschüldung bleibt unter 30pct... dass heisst man lässt sie 10pct zunehmen ? Unsere Enkel sagen danke...

Jeck Hydenet
30. November 2018 - 10.27

Super. Et wär ower net néideg gewiescht vir déi Pensionnéiert esou ze verwinnen. :)) Déi brauche jo néischt, deene geet et gudd a wa se emol net esou drop sin kënne se sech jo en strammen Joint eranzéihen.

Ohmei
30. November 2018 - 10.14

Matt 58, wa 40 Joër aktiv, an d'Pension, ass dat näischt!

roger wohlfart
30. November 2018 - 9.35

Da schreiwt Dir Är Meenung @ Cinderella, dee Kommentar wärt jo da méi niveauvoll sinn !

n der Parad
30. November 2018 - 7.56

Den Jang vun Stengefort ass diën Eenzigen diën mär an déer Equipe gefällt!

Le républicain
30. November 2018 - 7.39

Déi Jonk kréien Cannabis, d'Betriber manner Steieren, déi schaffend Leit méi Congé, a wat kréien d'Rentner vun Gambia II.? neicht guer neicht, merde alors!

Cinderella
30. November 2018 - 6.06

Oh jee waat Kommentaren einfach ganz bëlleg

Grober J-P.
30. November 2018 - 0.30

Bildung, Bildung, hat man vergessen?

fandeln
29. November 2018 - 21.08

mit frischem Elan zur Sache..... und besonders im Innenministerium ist die klare Sicht auch durch nicht die geringste Sachkenntnis getrübt

Grober J-P.
29. November 2018 - 20.35

Gefickt eingeschädelt hat der Xavier das mit dem Etienne, der merkt überhaupt nix. Mal sehen wieviel Luft noch im Sack ist nach einem halben Jahr. Vor allem gespannt bin ich auf das neue System " non tiers payant"! Und die Rentner, na ja die können uns mal! Vielleicht passiert was an der Basis, wenn die denn mal Zeit bekommen das Abkommen zu studieren, habe bei hiesigen Gemeindepolitikern gefragt, keiner weiß so recht was.

Frank
29. November 2018 - 19.59

... und der Herr Asselborn geht noch immer nicht in die wohlverdiente Rente.

MadMax58
29. November 2018 - 18.37

A wat ass mat den Rentner?

roger wohlfart
29. November 2018 - 18.02

Noch einmal das Wirtschaftsministerium, unter oder trotz Vize Premier Schneider, bedeutet für die LSAP das definitive Aus in 5 Jahren!

Jemp
29. November 2018 - 17.51

Präzisionen über die geplante Steuerreform wären sehr interessant!

Jean Bodry
29. November 2018 - 17.50

Ee grousse Merçi?