Migration bringt mehr Vor- als Nachteile

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Die Skepsis gegenüber Zuwanderern basiere auf "Stereotypen und Gefühlen", nicht auf Fakten, so eine Studie. Europa brauche niedrig Qualifizierte, weil Europäer diese Arbeit nicht mehr machen wollen.

Die Europäische Union ist nach Überzeugung von EU-Kommissarin Cecilia Malmström in den kommenden Jahrzehnten auf Zuwanderung angewiesen. „Wir schrumpfen“, sagte sie zur Begründung am Freitag bei der Vorstellung einer Studie des European University Institute (Florenz), die im Auftrag der Kommission erstellt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg hätten die 28 derzeitigen EU-Länder noch 14 Prozent der Weltbevölkerung ausgemacht, heute seien es nur noch 7 Prozent. Die Skepsis gegenüber Zuwanderern basiere auf „Stereotypen und Gefühlen“, nicht auf Fakten.

Der Autor der Studie, Philippe Fragues, sagte: „Die meisten politischen Entscheider sehen heute die Migration als Problem und nicht als Lösung.“ Bis 2030 werde die Zahl der über 65-Jährigen um 32 Millionen gestiegen und die der 25- bis 40-Jährigen um 31 Millionen gefallen sein. Der „Generationenvertrag“ in Europa sei ohne Zuwanderer akut bedroht.

Es sei auch ein Irrtum, zu glauben, die EU brauche nur hoch qualifizierte Zuwanderer, sagte Fragues. „Niedrig Qualifizierte gewinnen an Bedeutung, weil Europäer diese Arbeit nicht mehr machen wollen.“ So würden 90 Prozent der Milch, mit denen der italienische Parmesankäse hergestellt werde, mittlerweile von Indern gemolken. Auch dass Migranten das Sozialsystem untergraben, stimme nicht.