Meereis als Rastplatz für Pinguine

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Die antarktischen Eisflächen sind einer Studie zufolge wichtige Rastplätze für Kaiserpinguine auf der Jagd. Während ihrer ausgedehnten Zyklen der Futtersuche im Wasser kehren die Tiere immer wieder zum Meereis zurück.

Dem Team um Shinichi Watanabe von der Fukuyama Universität im japanischen Hiroshima war es 2005 gelungen, die Aktivitäten einer Gruppe von Kaiserpinguinen (Aptenodytes fosteri) in der Brutsaison zu verfolgen. Dies berichten internationale Forscher im Journal „PloS One“. Die Pinguine stammten aus einer Kolonie am Kap Washington in der Antarktis. Watanabe nutzte zur Verfolgung Geräte, die beständig die Bewegung der zehn Tiere sowie ihre Tiefe im Wasser elektronisch protokollierten.

Kaiserpinguine könnten schon im Jahr 2100 vom Aussterben bedroht sein, falls das antarktische Seeeis entsprechend den aktuellen Vorhersagen abschmilzt.

Dabei fand er heraus, dass die Pinguine, wenn sie erst einmal von der Kolonie aus zur Jagd aufgebrochen waren, im Schnitt knapp fünf Stunden lang unterwegs waren. Dabei tauchten sie zwei Drittel der Zeit tiefer als fünf Meter, oft sogar bis in sehr große Tiefen. Der Rekord eines Pinguins lag bei erstaunlichen 514 Metern. Knapp ein Drittel der Jagdphase verbrachten die Tiere während kurzer Pausen auf Eisflächen.

Schutz vor Räubern

Diese Ruhephasen dienen wahrscheinlich nicht nur der Erholung, sondern ebenso dem Schutz vor Räubern wie etwa Seeleoparden, glauben die Forscher. Dafür spreche auch, dass Kaiserpinguine oft bis zu mehrere Stunden an der Eiskante warten, bevor sie in einer großen Gruppe zur Jagd aufbrechen.

Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig Meereis für das Jagdverhalten der Kaiserpinguine ist, schließt Watanabe. Vor allem die Veränderung der Verteilung des Meereises durch das Klima können große Auswirkung auf die Ernährung der Pinguinkolonien haben, schreibt er.