Prognosen nach unten korrigiert

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Der Weltstahlverband hat angesichts der Unsicherheiten wegen der Eurokrise und dem sich abschwächenden Wachstum in China seine Prognosen nach unten korrigiert.

Im April rechnete der Verband noch mit einem Wachstum des weltweiten Stahlverbrauchs von 3,6 Prozent für dieses Jahr, nun geht er nur noch von 2,1 Prozent aus. 2013 wird der Verbrauch demnach um 3,2 Prozent (statt 4,5 Prozent) auf 1,455 Milliarden Tonnen ansteigen, teilte der Verband am Donnerstag auf seiner Jahrestagung in Neu Delhi mit.

Dem Stahlsektor geht es im Augenblick nicht gut. (dpa)

„Die Wirtschaftslage verschlechterte sich in der zweiten Hälfte diesen Jahres durch anhaltende Unsicherheit, die von der Staatsschuldenkrise in der Eurozone und einem stärkeren Abbremsen in China herrührt“, sagte Hans Jürgen Kerkhoff, Vorsitzender des Wirtschaftskomitees des Verbandes, der auch Chef der Wirtschaftsvereinigung Stahl in Deutschland ist. Sowohl in den Schwellen- als auch den Industrieländern habe sich die Dynamik verlangsamt.

Negativer Ausblick für Europa

Besonders negativ sei der Ausblick für die europäischen Staaten, auf deren Stahlwirtschaft die Eurokrise laut Kerkhoff „schwer liegt“. Für die 27 EU-Mitglieder wird mit einem Rückgang des Stahlverbrauchs von 5,6 Prozent gerechnet. Vor einem halben Jahr war nur ein leichtes Minus von 1,2 Prozent prognostiziert worden. Schwer wiegen hierbei Spanien und Italien, deren Verbrauch um 11,9 Prozent beziehungsweise 12,6 Prozent sinken könnte. „Das widerstandsfähigste Land, Deutschland, wird ebenfalls eine Abnahme von 4,7 Prozent in 2012 erleben“, sagte Kerkhoff. 2013 sei aber eine langsame Besserung in Sicht.

Im Weltstahlverband sind 170 Stahlproduzenten vertreten, darunter 17 der 20 weltgrößten Unternehmen der Branche. Sie repräsentieren nach eigenen Angaben rund 85 Prozent der weltweiten Stahlproduktion. Für den Ausblick kommen 40 Experten aus 30 verschiedenen Ländern zusammen, die meisten von ihnen sind Chefökonomen der großen Stahlunternehmen.