StahlkonzernArcelorMittal profitiert im Schlussquartal von Nachfrageerholung

Stahlkonzern / ArcelorMittal profitiert im Schlussquartal von Nachfrageerholung
Aditya Mittal war bislang Finanzvorstand sowie Chef von ArcelorMittal Europe Archivbild: AFP/Jean-Christophe Verhaegen

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Der Stahlkonzern ArcelorMittal hat im vierten Quartal von einer Erholung des wirtschaftlichen Umfeldes insbesondere in der Automobilindustrie profitiert. So konnte der Umsatz im Vergleich zum Vorquartal von rund 13,3 Milliarden auf knapp 14,2 Milliarden US-Dollar (11,7 Mrd. Euro) zulegen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Luxemburg mit.

Höhere Verkaufspreise wirkten sich positiv aus, die Rohstahlproduktion nahm wieder zu. Beim Ergebnis profitierte ArcelorMittal auch vom Verkauf des US-Geschäfts. Unter dem Strich verblieben 1,2 Milliarden Dollar, nachdem im dritten Quartal ein Verlust von 261 Millionen Dollar verbucht worden war.

Das Gesamtjahr 2020 war maßgeblich durch die Einbußen im Zusammenhang mit der Pandemie geprägt. Die Umsätze sanken um rund ein Viertel auf 53,3 Milliarden Dollar, das Ebitda fiel um 17 Prozent auf 4,3 Milliarden Dollar. Netto konnte ArcelorMittal seine Verluste jedoch auf 733 Millionen Dollar deutlich reduzieren. Im Vorjahr war wegen hoher Abschreibungen ein Fehlbetrag von knapp 2,5 Milliarden Dollar angefallen. Für das neue Jahr geht ArcelorMittal von einer weiteren Erholung der Stahlnachfrage aus.

Zugleich verkündete der Konzern einen Führungswechsel. Der Vorstandschef, Verwaltungsratsvorsitzende und Gründer Lakshmi Mittal macht Platz für seinen Sohn. Aditya Mittal war bislang Finanzvorstand sowie Chef von ArcelorMittal Europe. Seinen Posten als Chef des Verwaltungsrats will Lakshmi Mittal behalten. Es sei der richtige Zeitpunkt für einen Übergang, sagte er. Mittal hatte sein Unternehmen 2006 mit dem französischen Konkurrenten Arcelor fusioniert.

Arbeitsplatz-Abbau in Luxemburg

ArcelorMittal, Gewerkschaften sowie die Luxemburger Regierung haben kürzlich ein Abkommen unterzeichnet: Zwar wird der Stahlkonzern, wie er geplant hatte, mehr als 500 Arbeitsplätze im Großherzogtum abbauen, „harte“ Entlassungen können jedoch vermieden werden. Wie zu Zeiten der großen Stahlkrise vor mehr als 40 Jahren wird eine „Cellule de reclassement“ geschaffen. ArcelorMittal hat sich außerdem zu millionenschweren Investitionen in den Standort Luxemburg verpflichtet.

Grober J-P.
11. Februar 2021 - 11.56

"mit dem französischen Konkurrenten Arcelor fusioniert." Sehr gut, so nennt man das bei der DPA.