GleichberechtigungNicht mal ein Drittel Frauen: Luxemburg wählt weiter mehrheitlich Männer

Gleichberechtigung / Nicht mal ein Drittel Frauen: Luxemburg wählt weiter mehrheitlich Männer
Diese 18 Frauen sollen nach dem Willen der Wähler künftig im Parlament sitzen Montage: Editpress

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Luxemburg hat gewählt und jetzt steht fest, wer dem Wählerwillen zufolge künftig in der Chamber sitzen wird. 18 Frauen haben direkt den Sprung ins Mandat geschafft.

Das Parlament bleibt auch in der neuen Legislaturperiode mehrheitlich in männlicher Hand: 42 Männer und 18 Frauen haben ein Direktmandat bekommen. Im Vergleich mit 2018 durchaus ein Fortschritt – damals waren es nur zwölf Frauen, die von den Wählern auf einen Chamberposten gewählt wurden. Trotzdem ist man 2023 noch weit weg von einem paritätischen Parlament.

Im Süden hat sich die Zahl der weiblichen Direktgewählten im Vergleich zu 2018 auf vier verdoppelt. Bei 23 Posten sind das nur rund 17 Prozent. Im Zentrum ist ein Zuwachs von drei Mandaten auf insgesamt neun weibliche Gewählte von 21 Sitzen zu verzeichnen, was rund 42 Prozent ausmacht. Im Osten sind als einzigem Bezirk die Frauen in der Mehrzahl (57 Prozent): Vier von sieben gewählten Abgeordneten sind weiblich, das ist ein Mandat mehr als 2018. Im Norden bleibt es bei Martine Hansen (CSV) als einzige gewählte Frau von insgesamt neun Mandaten. Damit schneidet der Nord-Bezirk bei der Parität am schlechtesten ab.

Die Mehrzahl der gewählten Frauen sind „alte Bekannte“ und hatten bereits vorher ein politisches Mandat als Abgeordnete oder Regierungsmitglied inne. Nur Liz Braz und Claire Delcourt (LSAP) sowie Alexandra Schoos sind absolute Neulinge auf der politischen Bühne.

Bleibt abzuwarten, ob es bei nur einem Drittel weibliche Abgeordnete im Parlament bleibt. Durch die Regierungsbildung werden zum Beispiel einige ihr Mandat wieder abgeben müssen, um künftig als Minister die Geschicke leiten zu können. Dazu kommen Rücktritte und weitere Eventualitäten. Diese Entwicklung ließ sich bereits in den vergangenen fünf Jahren beobachten: Obwohl nur zwölf Frauen am Ende der Wahlen von 2018 ins Parlament gewählt wurden, bestimmten am Ende der Legislaturperiode insgesamt 22 Abgeordnete die Luxemburger Gesetze mit. Wer ähnlich wie Elizabeth Margue (CSV) – sie ist erst seit Oktober 2022 Abgeordnete – in die Chamber nachrücken wird, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.

Emile Müller
11. Oktober 2023 - 11.44

Ich wusste nicht dass es bei den Wahlen darum ging eine 50/50 Situation herbeizu führen, ich dachte es ginge um die Frage, wer das Land am besten durch die aktuellen Krisen führen könnte. Was dieser Artikel aussagen soll ist mir ein Rätsel, dass die bösen Männer keine Frauen wählen wollen? Dass die Frauen, welche ja auch stimmberechtig sind und rund 50% der Bevölkerung ausmachen, kein Vertrauen in ihr eigenes Geschlecht haben und diese nicht wählen? Das wir ein Zwei-Listen-System brauchen und jeder 11 Stimmen an Männer und 11 an Frauen geben muss und wo bleiben die unterrepresentierten genderneutralen Leute? Hier wird mal wieder der hirnlosen amerikanischen Trend befeuert, der scheinbaren Ungleichheit. Beim Wahlkampf hatte jeder die gleichen Chancen, op man überzeugen kann hängt vom Inhalt und der gesamten Parteiarbeit und nicht dem Geschlecht ab!

Jemp
11. Oktober 2023 - 9.27

An Zukunft muss an all Wahlkabinn e Polizist mat eragoen, deen oppasst ob de Wieler och genuch Fraen seng Stemm gett, a wann net, da gett et e fatzege Pretekoll!

fraulein smilla
10. Oktober 2023 - 16.08

@Jessica Darf Ich davonausgehen dass es Sie freut dass Alexandra Schoos ( ADR )Ben Streff( LSAP ) den Restsitz im Osten weggeschnappt hat ?