Ceratizit Festival Elsy JacobsZusammenfassung der drei Tage: Norsgaard siegt, Majerus wird Achte

Ceratizit Festival Elsy Jacobs / Zusammenfassung der drei Tage: Norsgaard siegt, Majerus wird Achte
Emma Norsgaard (Movistar) verdiente sich nach zwei Etappensiegen das Gelbe Trikot Fotos: Anouk Flesch/Tageblatt

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Emma Norsgaard (Movistar) heißt die Gewinnerin des Ceratizit Festival Elsy Jacobs (2. Pro) 2021. Die Dänin gewann die 1. Etappe in Steinfort und konnte am Sonntag dann in Garnich auf der 2. Etappe nachlegen. Christine Majerus (SD Worx) beendete das Etappenrennen auf dem achten Platz.  

Am Ende der drei Tage des Ceratizit Festival Elsy Jacobs bleibt festzuhalten, dass die Organisatoren nicht zu viel versprochen hatten. Ein Fahrerfeld auf Weltklasse-Niveau, attraktive Etappen und – aus luxemburgischer Sicht – eine Christine Majerus, die sich bei allen drei Rennen offensiv und im vorderen Renngeschehen zeigte. Bereits am Freitag konnte man beim Prolog in Cessingen eine gute Platzierung im Gesamtklassement verlieren – das zeigten die letzten Jahre. Lorena Wiebes konnte sich auf den 2,2 Kilometern in 3:12 Minuten durchsetzen und somit für einen Tag die Führung in der Gesamtwertung übernehmen. 

Nach dem Prolog hatte Majerus sechs Sekunden Rückstand auf die Führende
Nach dem Prolog hatte Majerus sechs Sekunden Rückstand auf die Führende

Wiebes hatte am 7. April erst den Scheldeprijs (1.1) gewinnen können und hat sich trotz ihrer erst 22 Jahre bereits einen Namen im Fahrerfeld der Damen gemacht. 2020 gewann sie die Driedaagse Brugge-De Panne (1.WWT), 2019 konnte sie die Tour of Chongming Island  (2.WWT) sowie das Prudential RideLondon Classique (1.WWT) gewinnen. Christine Majerus (SD Worx) hielt ihrerseits am Freitag alle Chancen offen: Die 34-Jährige kam mit sechs Sekunden Rückstand auf Platz acht ins Ziel. 

Berton mit kämpferischer Leistung

Im hinteren Teil des Feldes reihte sich Nina Berton (Andy Schleck-CP NVST-Immo Losch) ein. Die 19-Jährige fuhr ihr erstes Rennen auf dem Niveau und ging hauptsächlich an den Start, um Erfahrungen sammeln. „Ein Prolog ist immer anstrengend“, erklärt Berton nach ihrer Zieleinfahrt am Freitag. „Man muss durchgehend Vollgas fahren. Das Niveau hier ist außerdem sehr hoch, weswegen ich kein gutes Resultat erwarte.“ Die zwei folgenden Etappen sollten für das Nachwuchstalent nicht viel einfacher werden. Am Samstag konnte sie sich auf der 1. Etappe mit 6:54 Minuten Rückstand auf die Etappensiegerin als 85. klassieren, Sonntag wurde sie etwa 20 Kilometer vor dem Ziel aus dem Rennen genommen, da ihr Rückstand auf die Spitze zu groß war. Insgesamt brachte das luxemburgische Team Andy Schleck-CP NVST-Immo Losch zwei Fahrerinnen ins Ziel:  „Für uns ist das okay“, so der Sportliche Leiter Tjarco Cuppens. „Wir hätten noch mit Mae (Lang) gerechnet, aber sie fühlte sich nicht wohl. Bei den drei anderen Fahrerinnen war klar, dass es schwer werden würde.“ 

Vor allem für die Sponsoren des Teams war das Rennen auf den luxemburgischen Straßen von großer Bedeutung. Cuppens bedauert deswegen ein wenig, sich nicht mehr gezeigt haben zu können. „Wir hatten heute (Sonntag) den Plan, dass wir vor der ersten Bergwertung attackieren. Das Tempo war aber sehr hoch, sodass es leider nicht funktioniert hat. Am Ende muss man sagen, dass wir auch nur zwei Chancen hatten, uns zu zeigen. Das heißt aber nicht, dass die Mädchen nicht gut gefahren sind.“ Der 44-Jährige zeigte sich aber auch mit der Leistung von Berton, die auf der 1. Etappe stürzte, zufrieden. „Sie hat lange gekämpft, deswegen verdient sie es eigentlich, auf der Ergebnisliste zu stehen. Aber sie hat sicherlich dazugelernt und ist weitergekommen. Und das ist auch der Grund, warum es diese Mannschaft gibt: um Luxemburgerinnen die Chance zu geben, sich zu entwickeln. Wenn es uns nicht gäbe, würden sie für einen Verein fahren und in diesem Jahr wahrscheinlich wieder keine Rennen bestreiten können“, fasst Cuppens zusammen. 

Norsgaard mit den schnellsten Beinen

Den ersten großen Schritt zum Gesamtsieg machte Emma Norsgaard am Samstag. Die Dänische Landesmeisterin setzte sich am Ende der 125,1 Kilometer rund um Steinfort im Zielsprint durch und übernahm die Führung im Gesamtklassement. Die Siegerin des Prologs, Lorena Wiebes, stürzte und kam deswegen nicht mit der Spitzengruppe ins Ziel. Majerus zeigte sich auch am Samstag stets vorne und beendete den Sprint auf Platz 6. 

Nina Berton kämpfte und wurde auf der 1. Etappe 85. 
Nina Berton kämpfte und wurde auf der 1. Etappe 85. 

Für die letzte Etappe am Sonntag hatte sich Majerus jedoch noch einiges vorgenommen. Die Luxemburgerin führte mit ihren Mannschaftskolleginnen immer wieder das Hauptfeld an und konnte sich dann zusammen mit 17 anderen Fahrerinnen absetzen. Norsgaard hielt sich am Ende der Gruppe auf und schien Schwierigkeiten zu haben. Jedoch erhielt SD Worx keine Unterstützung, sodass das Tempo nicht konstant hoch war und die zweite Gruppe wieder aufschließen konnte. Insgesamt fuhr eine Gruppe von rund 30 Fahrerinnen ins Ziel ein. Norsgaard hatte schließlich wie am Samstag die schnellsten Beine und sicherte sich damit ihren ersten Gesamtsieg bei einem Etappenrennen. „Ich bin so glücklich über diesen Sieg. Ich bin so froh, dass ich mich letztes Jahr für dieses Team entschieden habe“, sagte die 21-Jährige. „Sie haben seit Beginn der Saison so gut für mich gearbeitet, das ist beeindruckend. Ich bin so stolz auf mich und das Team. Ich war den ganzen Tag mit Leah Thomas zusammen und als wir zusammen in die Ausreißergruppe gingen, hat sie mich wirklich während der gesamten Etappe unterstützt, besonders an den Anstiegen.“ 

Lächelnde Siegerin: Emma Norsgaard aus Dänemark
Lächelnde Siegerin: Emma Norsgaard aus Dänemark

Im Überblick

Prolog in Cessingen (2,2 Kilometer): 
1. Lorena Wiebes (NL/Team DSM) in 3:12 Minuten
2. Leah Kirchmann (CAN/Team DSM) +0:03 Minuten zurück
3. Karlijn Swinkels (NL/Jumbo-Visma) +0:03
… 8. Christine Majerus (LUX/SD Worx) +0:06
… 96. Nina Berton (LUX/Andy Schleck-CP NVST-Immo Losch) +0:28

1. Etappe um Steinfort (125,1 Kilometer):
1. Emma Norsgaard (DEN/Movistar) in  03:14:06 Stunden
2. Maria Giulia Confalonieri (ITA/Ceratizit-WNT Pro Cycling Team) gleiche Zeit
3. Kirchmann +0:02 Minuten zurück
… 6. Majerus +0:02
… 85. Berton +6:54

2. Etappe um Garnich (105,3 Kilometer):
1. Norsgaard in 2:47:55 Stunden
2. Confalonieri 
3. Sofia Bertizzolo (I/Liv Racing)
… 11. Majerus, alle gleiche Zeit

Gesamtklassement: 
1. Norsgaard in 6:05:00 Stunden
2. Kirchmann +0:14
3. Confalonieri +0:14
… 8. Majerus +0:21