Redi Xhabrahimi hat sich zum Abschluss des Kalenderjahres selbst belohnt. Beim „King of the Ring“ in Schweden, einem der größeren europäischen Turniere, stand er zum ersten Mal auf einem Podium der Senioren-Klasse. Seine bisherigen Medaille hatte er im Frühling noch allesamt im Jugendbereich gesammelt. In Boras trat der mittlerweile 20-Jährige in der Halbwelter-Gewichtsklasse (bis 63,5 kg) an. Sieben Boxer waren gemeldet, der Vertreter vom Team Alpha traf im Viertelfinale auf einen Lokalmatador. Diesen ersten Kampf entschied er in den 3×3 Minuten zu seinen Gunsten.
Erst im Halbfinale, beim zweiten Match gegen einen Sportler aus Schweden, war Endstation. Beide Gegner waren mit 28 Jahren älter und erfahrener als der zukünftige Luxemburger. Die knappe Entscheidung fiel nach abgelaufener Zeit mit 2:1 Stimmen für den Gegner. „Wir haben wieder einmal sehr viel gute Kritiken bekommen“, freute sich Trainer Damir Krndic. „Man sieht, dass er reifer geworden ist, er boxt bei jedem Turnier besser. Seine Gegner waren robuster und erfahrener, aber technisch war er der Bessere.“
Für den jungen Athleten wird es in den nächsten Monaten aber erst einmal andere Prioritäten geben. Im kommenden Mai will der ehemalige Flüchtling sein Abitur machen und nach sieben Jahren im Land auch die Luxemburger Staatsbürgerschaft annehmen – damit er die FLB offiziell im Ausland vertreten kann. „Er ist inzwischen neben Michel Erpelding auf nationaler Ebene derjenige mit der meisten internationalen Erfahrung.“ Deshalb sehen die Trainer und Vereinsverantwortlichen auch vor, ihn gleichzeitig so oft wie möglich vor heimischem Publikum antreten zu lassen und eigene Gala-Kämpfe zu organisieren. Davon wird auch Ervin Muratovic profitieren. Er war neben Xhabrahimi als zweiter Team-Alpha-Boxer mit nach Schwerden gereist, um zum ersten Mal im Ausland bei der „boxe éducative“ in den Ring zu steigen.
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