Mit einem klaren 3:0 hatten die Luxemburger Herren am Samstagnachmittag einen erhofften, aber vielleicht nicht erwarteten Sieg gegen England, einen der Favoriten, erreicht. Ein sehr glückliches Trainergespann bezeugte der Mannschaft, dass sie sich an die taktischen Vorgaben gehalten und eine hervorragende Leistung gezeigt habe. Demnach stand einem noch größeren Erfolg am Sonntag eigentlich nichts mehr im Wege.

Und auch das dritte Match des Turniers begann verheißungsvoll. Die ersten Bälle waren für die Hausherren, doch die U20 aus Deutschland schloss wieder schnell auf. Luxemburg hatte teils größere Schwierigkeiten, als im Vorfeld angenommen. Mit zwei, drei Punkten Vorsprung kämpfte sich Luxemburg durch den Satz, doch Deutschland ließ nicht locker. Im Endspurt ging der Satz mit 25:21 an die „Löwen“. 

Die Spieler von Trainer Pompiliu Dascalu, die anschließend konzentrierter zu Werke gingen, wurden auch gleich belohnt. Deutschland war von der Rolle. Auch ein Zuspielerwechsel brachte keine Besserung. Mit 25:15 ging der zweite Satz, in dieser Höhe verdient, an den Favoriten. Im dritten Satz ließen sich Braas und Co. dann sogar teilweise zu Kunststücken hinreißen, was nicht immer klappte – aber zumindest gefiel es den rund 650 Zuschauern. Als der Gegner wieder herankam, rief Dascalu seine Spieler zur Vernunft. Luxemburg erhöhte den Druck, doch Deutschland hatte den Glauben an seine Chance nicht verloren. Dascalu nahm eine Auszeit und zeigte seinen Spielern, dass er nicht zufrieden mit ihrem Auftreten war. In einem letzten Kraftakt setzte sich die FLVB-Truppe mit 25:20 ab.

Damit hatten die Herren es den Damen gleichgemacht und das Turnier gewonnen. Dies ist, nach 2020, erst das zweite Double in der Novotel-Cup-Geschichte.

Unsere Analyse: Nach drei Tagen ist nach wie vor klar, dass Kapitän Gilles Braas das Herzstück der Mannschaft ist. Seit vielen Jahren schon ist er eine Bank auf der Zuspielerposition, auch in schwierigen Phasen verliert er nie den Überblick. Chris Zuidberg, der für seine 100 Einsätze ausgezeichnet worden ist, hat noch einmal zugelegt. Wohl auch, da er in Conflans regelmäßig in der Stammformation steht. Steve Weber findet sich mittlerweile wohl in der Annahme, was dem Team zugutekommt. Als dritter Angreifer wusste der junge Christian Galoppo zu überzeugen. Er konnte den verletzten Gajin sehr gut vertreten. Die beiden Mittelblocker zeigten sich seit der Europameisterschafts-Qualifikation im Juni stark verbessert. Vor allem der junge Jérémie Feit hat seit seinem Wechsel nach Nice einen Riesenschritt gemacht. Der Libero Samuel Novais profitierte von der Abwesenheit von Glesener, um sich von seiner besten Seite zu zeigen. Von den Ersatzspielern muss man Colin Hilbert erwähnen, der in seinen Einsatzzeiten sein Können jedes Mal abrufen konnte, sowie den zweiten Zuspieler Simao Novais, auf den immer Verlass ist.