RadsportMats Wenzel vor der Tageblatt Flèche du Sud: „Bin bei 80 oder 90 Prozent“

Radsport / Mats Wenzel vor der Tageblatt Flèche du Sud: „Bin bei 80 oder 90 Prozent“
Mats Wenzel will seinen zwölften Platz aus dem Vorjahr bei der Tageblatt Flèche du Sud verbessern Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Mats Wenzel wird am Mittwoch einer von 19 Luxemburgern am Start der Tageblatt Flèche du Sud sein. Nach seinem Sturz am 16. Februar beim Classic Var und einer damit verbundenen Operation hat der 21-Jährige erst einen Renntag absolviert – am Sonntag beim Radsportfestival der UC Dippach wurde er Neunter. Im Gespräch mit dem Tageblatt verrät er seine Ziele für das Etappenrennen und wie seine Form aktuell ist.  

Tageblatt: Mats Wenzel, wie haben Sie die letzten Wochen nach Ihrer Operation verbracht? 

Mats Wenzel: Die OP ist gut verlaufen. Der Aufbau dauert dann meistens länger, als man es sich wünscht, aber es ist alles gut verheilt. Nach sechs Wochen konnte ich langsam wieder aufs Rad, wenn auch nur begrenzt. Nach sieben Wochen konnte ich wieder Ausdauer trainieren und nach acht Wochen habe ich die Intensität gesteigert. Am Sonntag bin ich mein erstes Rennen gefahren (Radsportfestival der UC Dippach). Ich habe mich während des Rennens richtig gut gefühlt. Was mir fehlt, ist die Spritzigkeit, die Sprints, die intensiven Dinge. 

Beim Rennen in Schouweiler sind Sie auf Platz neun gefahren.

Wir waren zu sechst weg. Dann kam das Hauptfeld auf den letzten 500 Metern an uns heran. Ich war echt überrascht, wie gut die gefahren sind. Sie haben mich dann abgesprintet, aber Loïc (Bettendorff) lag die Ankunft im Berg. Für ihn war es perfekt. Ich habe da nicht viele Chancen, mit der Verletzungs-Vergangenheit noch weniger. Aber die Form war gut. Ich hätte das hohe Tempo aus der Fluchtgruppe noch weiter fahren können. 

Bei wie viel Prozent Leistungsfähigkeit sind Sie aktuell?

Es ist schwer zu sagen, aber ich glaube, ich bin bei 80 oder 90 Prozent. Ich habe meine gute Basis wiedergefunden. So, wie wir am Sonntag gefahren sind, hätte man das Tempo ohne gute Basis nicht mithalten können. Ich denke, dass ich bei der Flèche du Sud gut mitfahren kann.

Was ist Ihr Ziel bei der Flèche du Sud?

Ich hoffe, dass ich mein Resultat verbessern kann. Wenn ich in Bourscheid eine gute Leistung zeige, wäre ich zufrieden. 

Letztes Jahr wurden Sie im Gesamtklassement Zwölfter. Wenn Sie Ihr Ergebnis verbessern wollen, heißt das gleichzeitig, dass Sie in diesem Jahr wieder aufs Gesamtklassement fahren? 

Ich habe noch nicht mit dem Team geredet, aber ich glaube schon, dass ich die Chance bekomme, mich als Gesamtklassement-Fahrer zu beweisen. Außer jemand von uns bekommt auf den ersten Etappen das Leadertrikot und wir müssen es verteidigen. 

Besonders ist in diesem Jahr das Zeitfahren am Samstag rund um Sanem. Was halten Sie von der Etappe?

Ich gehe es mir morgen (heute, Dienstag) anschauen. Der Prolog ist cool für die Zuschauer, aber mit Zeitfahren kann man die Zeitabstände vergrößern. Es wird also nicht so wie im letzten Jahr auf Sekunden ankommen. Das Zeitfahren soll auch ziemlich technisch sein. Ich denke aber dennoch, dass die guten Zeitfahrer im Vorteil sein werden. 

Was halten Sie vom Zeitfahren im Allgemeinen?

Ich mag es und bin auch nicht schlecht darin. Nach der Verletzung saß ich einmal auf diesem Rad, morgen (heute, Dienstag) ein zweites Mal und beim Rennen ein drittes Mal. Es macht einen kleinen Unterschied, wenn man oft Zeitfahren macht, aber keinen großen. Ich hoffe, dass ich ein gutes Zeitfahren machen werde, aber ich erwarte nichts Großes. 

Wie ist Ihre Mannschaft aufgestellt?

Tim (Torn Teutenberg) wird der Sprinter des Teams sein. Ich will die Messlatte nicht zu hoch legen, aber er kann mindestens eine Etappe gewinnen. Die Ankünfte sind technisch, das liegt ihm, er hat bewiesen, dass er es kann. Jakob Söderqvist (Sieger der Bretagne-Rundfahrt 2024) wird im Gesamtklassement um den Sieg fahren. Er wird auch beim Zeitfahren eine gute Rolle spielen. 

Ist es das Ziel des Teams, dieses Rennen zu gewinnen?

Anfang der Saison hat das Team gesagt, dass wir dieses Rennen meinetwegen fahren. Jetzt müssen wir sehen, wie es mit mir geht. Es ist aber insgesamt ein wichtiges Rennen, wir fahren es nicht umsonst. Das Zeitfahren ist außerdem ein guter Test vor dem „Baby-Giro“ (Start am 9. Juni). 

Ist die Italien-Rundfahrt für Nachwuchsfahrer Ihr nächstes Ziel?

Ich bin in der Vorauswahl. Es wird je nach Form spontan entschieden. Ich würde schon gerne mitfahren. Die Flèche du Sud kann ich nutzen, um mich zu empfehlen. Sei es über ein Resultat oder über Hilfe für das Team. Das geht über beide Wege.