Petingens Alexander Laukart„Wir lassen unsere Mitspieler wieder besser aussehen“

Petingens Alexander Laukart / „Wir lassen unsere Mitspieler wieder besser aussehen“
Alexander Laukart ist für den Rhythmus im Petinger Mittelfeld zuständig Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Alexander Laukart ist einer der BGL-Ligue-Spieler, die teilweise unter dem Radar laufen. Verletzungen hielten den deutschen Führungsspieler bisher davor ab, langfristig auf sich aufmerksam zu machen. „Mit ihm sind wir eine bessere Mannschaft“, sagt sein Trainer Yannick Kakoko. Laukart selbst will am Sonntag im Derby gegen Käerjeng wieder eine Mannschaft sehen, in der jeder für den anderen spielt.

„Fußball hat sehr oft nichts mit Können, sondern mit Glück zu tun“, sagt Alexander Laukart. Der 24-Jährige weiß, wovon er spricht. Bereits sechsmal musste der Petinger Mittelfeldspieler sich unters Messer legen. Seitdem er im Sommer 2021 zum Fusionsverein gewechselt ist, verpasste er 35 Spiele. In Petingen fiel er in seiner ersten Saison wegen einer Schulterverletzung fast die gesamte Rückrunde aus. In der vergangenen Spielzeit waren oft muskuläre Probleme der Grund für sein Fehlen.

Laukart wurde bereits am Knie, am Sprunggelenk und an der Schulter operiert, und das mit gerade einmal 24 Jahren. „Es war nicht immer leicht. Viele Menschen denken, dass Fußballer ein tolles Leben haben, aber die dunkle Seite kennt keiner. Wenn man so oft verletzt ist, muss man mental stark sein, dafür arbeiten und den Sport lieben. Von nichts kommt nichts“, sagt Laukart.

Dabei war der Weg des Mittelfeldspielers eigentlich vorgezeichnet. Der Hamburger Junge zog mit 13 Jahren ins Nachwuchsleistungszentrum des Bundesligisten VfL Wolfsburg. Kurz danach wurde er in die deutsche U15-Nationalmannschaft berufen. Seine ersten Sporen als Profi verdiente er sich jedoch in der Eredivisie beim niederländischen Traditionsverein Twente Enschede. Genau wie später beim deutschen Drittligisten Türkgücü München kam Laukart auch in Enschede auf acht Einsätze. „Ich habe viel Erfahrungen gemacht, bin früh von zu Hause ausgezogen. Rückblickend hätte ich vielleicht einiges anders machen können, aber ich bereue keinen meiner Schritte. Wichtig ist, dass ich verletzungsfrei bleibe. Ich weiß, was ich kann, der Rest wird kommen.“

Auch der Petinger Trainer Yannick Kakoko hält große Stücke auf seinen Mittelfeldspieler. „Ich bin sehr glücklich, dass er fit ist. Alex ist einer der Leistungsträger der Mannschaft. Wenn er in Form ist, sind wir ganz klar eine bessere Mannschaft. Seine Übersicht und Ruhe am Ball geben uns mehr Kontrolle im Mittelfeld. Durch seine Kreativität tankt die Mannschaft Selbstvertrauen. Bleibt er verletzungsfrei, kann er ohne Zweifel auf einem höheren Level spielen“, sagt Kakoko.

Bis dahin ist es noch ein langer Weg, denn Laukart will endlich wieder regelmäßig auf dem Platz stehen. Zuletzt stand er wieder zweimal in Folge in der Startelf. Gegen Bissen im Pokal bedankte er sich mit zwei Toren und gegen Monnerich war er ein wichtiger Bestandteil des 4:0-Sieges. „Der Schlüssel des Spiels gegen Monnerich war, dass wir unsere Mitspieler wieder besser aussehen gelassen haben als uns selbst. Fußball ist eine Kollektivsportart. Wenn ein oder zwei Spieler versuchen, ihr eigenes Ding durchzuziehen, dann wird das nicht funktionieren. Wenn jeder mannschaftsdienlich auftritt, sind wir ein Top-Team. Das hat uns vergangenes Jahr geholfen und wird es auch diesmal tun.“

Am Wochenende will Laukart im Derby gegen Käerjeng die Petinger Mini-Serie von zwei Siegen in Folge verlängern. Der Deutsch-Russe warnt jedoch davor, den Nachbarn auf die leichte Schulter zu nehmen: „Wir dürfen den Gegner nicht unterschätzen. Das haben wir gegen Rosport gemacht und lagen in der Pause bereits mit 0:3 in Rückstand. Wenn wir 100 Prozent geben, können wir dieses Spiel nicht verlieren. Wir dürfen Käerjeng keine Luft zum Atmen lassen.“

Steckbrief

Name: Alexander Laukart
Geboren am
25.10.1998
Staatsangehörigkeit:
Deutsch und russisch
Position:
Zentrales Mittelfeld
Bisherige Vereine:
SV West-Eimsbüttel, Hamburger SV, FC St. Pauli, VfL Wolfsburg, FC St. Pauli, Borussia Dortmund (alle D), Twente Enschede, FC Den Bosch (beide NL), Türkgücü München (D), UT Petingen (seit 1.7.2021)
Leistungsdaten insgesamt:
27 BGL-Ligue-Spiele, ein Tor, drei Vorlagen
Leistungsdaten 23/24:
5 BGL-Ligue-Spiele, ein Tor