Viel Party, wenig Schlaf

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Nur vier Stunden, nachdem er die Shisha-Bar von Stürmer Aleksandre Karapetian verlassen hatte, saß Progrès-Präsident Fabio Marochi bereits wieder hinter seinem Bürotisch: Der historische Heimsieg gegen die Glasgow Rangers wurde ausgiebig gefeiert – doch bereits gestern begann die Vorbereitung auf die anstehenden Europa-League-Spiele – höchstwahrscheinlich gegen den AEL Limassol FC aus Zypern.

Am Dienstagabend gab es beim Progrès nach dem Schlusspfiff kein Halten mehr: Mit den Fans wurde im Stadion euphorisch gefeiert, sodass vielen bereits bei den Interviews die Stimme abhandengekommen war. Die Bilder der Spieler auf den Gittern machten in den sozialen Netzwerken die Runde.

Doch es blieb nicht bei der Feier im Stade Josy Barthel, wie Präsident Fabio Marochi verriet: „Nachdem wir gemeinsam das Stadion verlassen hatten, sind wir nach Niederkorn gefahren, um dort weiterzufeiern. Gegen zwei Uhr morgens landeten wir in der Shisha-Bar von Aleksandre Karapetian. Ich für meinen Teil war gegen fünf wieder zu Hause und vier Stunden später wieder im Büro.“

„Keine Selbstverständlichkeit“

Eine kurze Nacht demnach, doch aus gutem Grund: „Bei solch einer Sensation muss man einfach feiern. Wir dürfen nicht vergessen, wer wir sind. Dieses Weiterkommen war keine Selbstverständlichkeit.“ Auch die Mannschaft bewies Ausdauer beim Partymarathon, wie Marochi schmunzelnd hinzufügte: „Natürlich waren die Jungs dabei … ‚Soss hätt ech se mam Fouss hannebäi gerannt!'“

In den nächsten Tagen wird das Vereinsoberhaupt der Gelb-Schwarzen nicht nur die beiden Termine gegen Limassol vorbereiten müssen. Er hat sich vorgenommen, auf die 279 Gratulations-Mails, 98 Kurznachrichten und zig verpassten Anrufe (Stand 10.00 Uhr Mittwoch Morgen …) persönlich zu antworten. „Ich hatte noch nicht einmal die Gelegenheit, mir ein Bild der Reaktionen auf Facebook zu machen“, fügte er hinzu.
Ganz andere Sorgen hat dagegen der Trainerstab, der nun wieder die Köpfe zusammenstecken muss, um sich bestmöglich über die Zyprer zu informieren. Limassol setzte sich im Hinspiel klar und deutlich mit 4:0 bei St. Joseph’s (GIB) durch (das Rückspiel findet heute statt). Unmittelbar nach der Partie meinte Coach Paolo Amodio scherzhaft: „Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, drei Tage Urlaub zu machen, das fällt dann wohl flach …“

Marochi nannte am Mittwoch zwei Gründe für den exemplarischen Erfolg des Progrès: „Zum einen wurde rund um dieses Heimspiel vorbildliche Arbeit geleistet. Den Spielern mangelte es an nichts. Der Trainerstab hat die Mannschaft zweimal perfekt eingestellt. Der Plan ging auf. Zudem haben die Spieler am Dienstag alles aus sich herausgeholt. Man kann keinen Einzelnen hervorheben. Für solch einen Sieg muss jeder über sich hinauswachsen.“
Während der Präsident sich das Spiel auf der Haupttribüne ansah, waren mehr als 150 freiwillige Helfer des Vereins im Einsatz: „Viele unter ihnen haben das Spiel nicht einmal gesehen, da sie keinen Blick auf den Rasen hatten. Unsere ‚Bénévoles‘ haben ebenfalls Anteil an diesem Sieg.“

Aufregende 14 Tage stehen dem Progrès nun wieder bevor. Zuerst werden die Gelb-Schwarzen aber noch ein Auge auf die Ligakonkurrenz werfen: „Selbstverständlich würde ich mir ebenfalls einen Erfolg für Déifferdeng 03 wünschen. Ich bin immer einer der Ersten, die Fabrizio Bei zu starken Leistungen gratulieren. ‚Et gëtt jo heiansdo e bësse gestëppelt, mee dobäi bleift et dann awer och.‘ Ich hatte mir jedenfalls fest vorgenommen, mir das Heimspiel des FCD03 anzusehen.“

Auch Déifferdeng 03 im Einsatz

Die Fola ist nicht der einzige luxemburgische Verein, der am Donnerstag im Europapokal im Einsatz ist. Um 19.00 Uhr bekommt Déifferdeng 03 es zu Hause mit dem FC Zira aus Aserbaidschan zu tun. Das Hinspiel hatte die Truppe von Trainer Pascal Carzaniga mit 2:0 verloren und stehen nun mit dem Rücken zur Wand. Der D03-Coach glaubt aber auch weiterhin an seine Truppe: „Wir sind Differdingen und bei uns sind wir immer imstande, ein Hinspiel-Ergebnis zu drehen. Dafür müssen wir stark sein. ‘La remontada peut ce faire demain ici à Differdange’“, gab sich Carzaniga gestern kämpferisch.