„Die Cleverness fehlt“

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Jeunesse-Verteidiger Johannes Steinbach will die Wende. Das erklärt er im Tageblatt-Interview.

Seit letztem Sommer ist Johannes Steinbach fester Bestandteil der Jeunesse-Verteidigung. Der 25-jährige Deutsche und sein neuer Verein wollen am Sonntag ausgerechnet gegen BGL-Ligue-Tabellenführer Progrès Niederkorn ihren Negativtrend beenden.

Tageblatt: Hast du die Niederlage gegen deinen Ex-Verein Rosport bereits verdaut?
Johannes Steinbach: Verdaut schon, aber ich hatte mir meine Rückkehr nach Rosport natürlich anders vorgestellt. Es war nicht unser bestes Spiel, aber wir hätten es gewinnen können. Aber so ist die Liga. Jeder kann gegen jeden gewinnen.

Wie erklärst du dir die letzten negativen Ergebnisse der Jeunesse nach dem starken Saisonstart?
Das ist sehr schwierig zu erklären. Am Anfang herrschte eine gewisse Euphorie und wir haben einige gute Spiele bestritten. Gegen RM Hamm Benfica haben wir unseren ersten Rückschlag erlitten, obwohl wir diese Partie zwingend hätten gewinnen müssen. Beim Unentschieden gegen Rodange waren wir nicht gut. Es fehlt momentan die Leichtigkeit. Am Anfang ist viel zu unseren Gunsten gelaufen und teilweise hatten wir auch das Glück, das uns derzeit fehlt.

Steckbrief

Name: Johannes Steinbach
Geboren am 2.7.1992
Nationalität: Deutscher
Position: Innenverteidigung und defensives Mittelfeld
Bisherige Vereine: Eintracht Trier, Borussia Neunkirchen (beide D), Victoria Rosport, Jeunesse Esch (seit 1.7.2017)
Leistungsdaten BGL Ligue gesamt:
83 Spiele/9 Tore/9 Vorlagen
Leistungsdaten BGL Ligue 2017/18:
8 Spiele/1 Tor

13 Gegentore in acht Partien sind überdurchschnittlich viel. Wie erklärst du dir als Verteidiger diese hohe Anzahl?
Das sind definitiv zu viele Gegentore. Gegen Rosport haben wir zwei Tore nach Standardsituationen kassiert. Wir waren zu naiv. Unser Abwehrverhalten ist ein Problem, das die ganze Mannschaft betrifft. Das Thema wurde in den letzten Tagen noch einmal explizit angesprochen. Auch in den Trainingseinheiten wurde noch mal daran gearbeitet.

Es fällt auf, dass ihr in den entscheidenden Momenten gegen kleinere Teams die Partien verloren habt. Woran liegt das?
Gegen Rodange und Hamm sind wir nach guten ersten 45 Minuten schlecht aus der Halbzeitpause rausgekommen. In Rosport haben wir den Start in die zweite Hälfe gut hinbekommen, danach jedoch abgebaut. Mangelnde Fitness ist jedenfalls nicht das Problem. Es liegt eher an der fehlenden Cleverness in manchen Situationen.

Fehlt es der Mannschaft an Mut und am Glauben an sich selbst?
Das glaube ich nicht. In allen Spielen haben wir versucht, die Entscheidung herbeizuführen. Wir haben sehr offen gespielt und sind nicht kompakt genug aufgetreten.

Ist die Partie gegen den Progrès bereits vorentscheidend? Zumindest was die Moral angeht?
Es ist in der Tat ein sehr wichtiges Spiel. Vor allem weil es im eigenen Stadion stattfindet, wo wir noch ungeschlagen sind. Gegen Niederkorn wollen wir unbedingt wieder in die Erfolgsspur zurückfinden.

In den bisherigen Topspielen hat sich die Jeunesse stets gut aus der Affäre gezogen. Was spricht für einen Punktgewinn gegen Tabellenführer Niederkorn?
Wir haben eine gute Mannschaft und treffen mit Niederkorn auf einen Gegner, der mitspielt. Solche Duelle liegen uns eher als gegen Teams, die abwarten. Ich rechne mit einem sehr offenen Spiel. Beide Teams wollen gewinnen und Niederkorn steht unter Druck und kann sich keinen Ausrutscher erlauben.

Derzeit gibt es wieder Diskussionen über die Anstoßzeiten, da am Sonntag zwei Spitzenspiele zum gleichen Zeitpunkt ausgetragen werden. Welche Position vertrittst du?
In dieser Saison hatten wir bereits alle möglichen Anstoßzeiten. Am besten sind die Abende, an denen keine anderen Partien stattfinden. Gegen Differdingen sind wir vor fast 2.000 Zuschauern angetreten. Das wirkt sich schon sehr positiv auf uns Spieler aus. Generell finde ich Spiele unter der Woche als berufstätiger Mensch nicht so gut.