Damen-BasketballDer Gréngewald ist bereit, im EuroCup-Rückspiel abzuliefern

Damen-Basketball / Der Gréngewald ist bereit, im EuroCup-Rückspiel abzuliefern
Lisy Hetting (in Grün) überzeugte im Hinspiel in Italien mit 18 Punkten Foto: FIBA

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Ganze zwanzig Jahre Heimspiel-Abstinenz für Luxemburger Damen-Basketball-Teams auf europäischer Bühne werden am Mittwochabend endgültig Geschichte sein. Obwohl die Damen aus Hostert bereits im Vorjahr im EuroCup antraten, mussten sie aufgrund der Corona-Pamdemie bis jetzt auf einen Auftritt in eigener Halle warten.

Bei der EuroCup-Premiere des Gréngewald im Winter 2020 wurde nur ein einziges Spiel in Namur ausgetragen. Diese Saison ist die Normalität wieder zurück und Hostert kann eine reguläre Qualifikationsrunde mit Hin- und Rückspiel bestreiten. Für ihren zweiten Auftritt in Folge auf diesem Level bekam die Mannschaft vom ehrgeizigen Coach Hermann Paar ein Team aus der starken italienischen Serie A1 zugelost. Im Hinspiel in Sardinien am vergangenen Donnerstag erwies sich Sassari als der erwartet starke Gegner, bei dem die frühere WNBA-Spielerin Maggie Lucas, mit 38 Punkten die Top-Scorerin der Partie, die Luxemburgerinnen immer wieder vor neue Rätsel stellte. Dennoch schlugen sich die Hosterter Damen ganz beachtlich und lagen zur Pause mit zwölf Punkten im Hintertreffen. Der verletzungsbedingte Ausfall seiner Kanadierin Cassandra Brown zu Beginn des letzten Viertels schien das Team noch einmal zusätzlich motiviert zu haben, konnte Hostert seinen Rückstand doch auf sieben Zähler reduzieren. Ein ausgezeichnetes Resultat, wären da nicht die drei Schlussminuten gewesen, in denen Sassari das Tempo noch einmal erhöhte. In der Endabrechnung stand somit eine 67:85-Niederlage zu Buche. Die Träume einer Qualifikation für die Gruppenphase scheinen damit ausgeträumt. 

Stark verbessert

Hermann Paar zeigte sich dennoch zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. „Wir sind nah dran. Es fehlt uns einfach der Wettbewerb auf hohem Niveau. Das, was unser Gegner immer spielt, ist für uns Neuland. Wir haben eine Halbzeit gebraucht, um uns anzupassen. In Hälfte zwei waren wir eigentlich die bessere Mannschaft. Durch kleine, dumme Fehler, die darauf zurückzuführen sind, dass wir solche Spiele nicht oft genug bestreiten, haben wir die Chance verpasst, die Partie noch zu drehen.“

Der Hosterter Coach geht wie gewohnt optimistisch ins Rückspiel. „Wir werden versuchen, mit allen Mitteln unser Heimspiel zu gewinnen. Mit vollem Risiko, denn im Endeffekt haben wir rein gar nichts zu verlieren.“ Die Gefahren sind bekannt, denn die Italienerinnen sind absolute Profis. „Und mit Maggie Lucas besitzen sie in ihren Reihen eine Basketballerin von Weltniveau. Um da mitzuhalten, müssen wir als Team auftreten und die kleinen Fehler vermeiden.“ Mit seiner diesjährigen Mannschaft sieht Paar eine reale Verbesserung gegenüber dem Vorjahr. „In Namur haben wir gut gespielt, waren aber letztendlich ohne Chancen. Dieses Jahr sind wir viel näher dran. Unser Weg ist vielversprechend. Wir haben eine tolle Mannschaft und einen guten Zusammenhalt.“

Dies hat der Gréngewald, sowohl in Sardinien, als Brown zu Beginn des letzten Viertels verletzt ausfiel, als auch beim Meisterschaftsauftakt gegen Steinsel, als sie ohne Profispielerin ein verloren geglaubtes Spiel noch in einen Erfolg umwandelten, eindrucksvoll bewiesen. Hostert möchte seine Anhänger begeistern. Der Kartenvorverkauf läuft gut, sodass man hofft, vor einem vollen Haus antreten zu können. „Das Team ist voll motiviert. Wir sind bereit, ein super Spiel abzuliefern.“ Abzusehen bleibt, ob die beiden Profispielerinnen im Vollbesitz ihrer Kräfte sein werden. Cassandra Brown hat im Hinspiel eine schwere Gesichtsverletzung davongetragen und wurde in der Meisterschaft geschont. Die groß gewachsene Erin Mathias erlitt am Sonntag auf dem Parkett einen Schwächeanfall und konnte die Partie nicht zu Ende spielen.

Als Verfechter des Damenbasketballs fordert Paar unentwegt bessere Rahmenbedingungen für die Frauenteams. „Mit Training unter professionellen Voraussetzungen wäre Luxemburg in der Lage, eine bessere Rolle in Europa zu spielen. Es sind eindeutig die Rahmenbedingungen, die etwas ändern können. Und ich halte dies in Luxemburg für durchaus möglich. Nach meiner Zeit müssen sich die Verantwortlichen Gedanken machen, ob sie das wollen. Und da gehören mehrere dazu, die Arbeitgeber, das Ministerium und die FLBB. Prinzipiell ist Potenzial vorhanden, um den Basketball auf eine ganz andere Stufe zu bringen.“

Die junge Liz Irthum (in Grün) konnte am vergangenen Donnerstag wichtige Akzente in der Defensive setzen
Die junge Liz Irthum (in Grün) konnte am vergangenen Donnerstag wichtige Akzente in der Defensive setzen Foto: FIBA

Im Überblick

Rückspiel, Mittwoch, 29. September:
19.00: Gréngewald Hostert Banco Sardegna Sassari

Hinspiel:
Banco Sardegna Sassari Gréngewald Hostert 85:67