Basketballerin Catherine MrechesDas sportliche Multitalent

Basketballerin Catherine Mreches / Das sportliche Multitalent
T71-Spielmacherin Catherine Mreches ist für ihre Schnelligkeit bekannt Foto: Luis Mangorrinha / Le Quotidien

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Manche Sportler haben Begabungen in mehreren Sportarten. Diese Aussage trifft sicherlich auf Catherine Mreches zu. Früher als Leichtathletin, momentan als Basketballspielerin: Die 20-Jährige hat in ihrem jungen Alter schon ein erstaunliches Palmarès aufzuweisen. Angefangen hat alles mit Topleistungen beim Challenge Tageblatt.

Catherine Mreches’ Sporttalent machte sich schon früh bemerkbar. In ihrer Kindheit übte sie zwei Sportarten gleichzeitig aus. Leichtathletik und Basketball gehörten damals zu ihren Leidenschaften. Beim CAE Grevenmacher und bei den Musel Pikes lernte sie die Grundprinzipien der beiden Disziplinen. Doch dann kam eine Zeit, in der sie sich ausschließlich auf die Leichtathletik konzentrierte und für vier Jahre ihre Basketballschuhe vorläufig an den Nagel hängte. Vor allem im Challenge Tageblatt sorgte die ehemalige CAEG-Athletin mit Top-Resultaten für Furore. 

In den vier Jahren, in denen sie an diesem Jugendwettbewerb teilnahm, war sie immer die Stärkste aus ihrem Jahrgang. 2010 und 2012 holte sich die Sportbegeisterte den Titel in den jüngeren Kategorien der Débutantes und Scolaires-Mädchen, 2011 und 2013 schnappte sie sich mit einem großen Vorsprung den Gesamtsieg in diesen beiden Altersklassen. Eine beeindruckende Bilanz. „Mit derartig guten Leistungen hatte ich nicht gerechnet. Aber bei meinem ersten Event konnte ich mich gleich auf den 1.000 m locker behaupten. Das hat mich motiviert. Doch für mich stand der Spaß in dieser Zeit eindeutig im Vordergrund”, sagt sie. So ganz ohne Ambitionen ging die Teenagerin jedoch nicht an die Sache heran. Das entspricht nämlich nicht ihrer Natur. „Ich bin sehr ehrgeizig. Wenn ich mir erst einmal etwas in den Kopf gesetzt habe, dann gebe ich immer 100 Prozent”, verrät sie.

Stark auf den Mittelstrecken

Es ist also nicht weiter verwunderlich, dass die momentan 20-Jährige mit ganz vielen positiven Erinnerungen auf ihre Challenge-Tageblatt-Zeit zurückblickt. „Es war ganz lustig. Aufgrund der vielen Disziplinen ist für jeden etwas dabei und es wurde somit nie langweilig“, sagt sie. Ihre Stärke hatte die junge Athletin vor allem auf den Mittelstreckendisziplinen. Auf der 800-m-, 1.000-m- und 2.000-m-Distanz holte sie die meisten Punkte auf die Konkurrenz heraus. „Diese Strecken lagen mir am besten“, erinnert sie sich zurück. Deshalb hatte die junge Athletin auch den Entschluss gefasst, sich nach dem Challenge Tageblatt auf diese Strecken zu spezialisieren. Sie schloss sich dem Sportlycée an und gehörte dem luxemburgischen Nationalkader an. „Ich hatte schon große Ziele im Kopf und wollte zu den Jugend-EM“, erinnert sie sich zurück. 

Doch nach und nach kam ihre Leidenschaft zum Spiel mit dem orangen Ball wieder zum Vorschein. Im Juli 2014 fing sie neben der Leichtathletik wieder an, einmal pro Woche zu trainieren. Dies tat sie jedoch nicht wie vorher bei den Musel Pikes, sondern beim T71 Düdelingen. Gemeinsam mit ihrer Schwester Anne wechselte sie nämlich zum Verein aus der „Forge du Sud“. Letztendlich war die Liebe zum Basketball stärker, sodass sie Anfang 2016 den Fokus ausschließlich darauf setzte. „Die Motivation für den Basketball war einfach größer“, gesteht sie. Doch es war keine einfache Entscheidung: „In der Vergangenheit sagten mir meine Trainer aus den jeweiligen Sportarten oft, dass ich mich nur auf eine konzentrieren sollte. Manchmal hat mich das schon genervt, weil ich hin- und hergerissen war. Ich tanzte stets auf zwei Hochzeiten. Dazu kam noch, dass es auf schulischer Ebene immer anspruchsvoller und nicht gerade leichter wurde, zwei Sportarten miteinander zu kombinieren. Das erhöhte den Druck auf mich“, sagt sie. 

Catherine Mreches räumte beim Challenge Tageblatt ab. Die ehemalige Leichtathletin war bei vier Teilnahmen stets die Beste aus ihrem Jahrgang .
Catherine Mreches räumte beim Challenge Tageblatt ab. Die ehemalige Leichtathletin war bei vier Teilnahmen stets die Beste aus ihrem Jahrgang . Archivfoto: Marcel Nickels

Letztendlich ist sie mehr als zufrieden, dass sie sich für diesen Schritt entschieden hat. Ohnehin passt eine Mannschaftssportart besser zu ihr als eine Einzelsportart: „Es macht mir einfach mehr Spaß, im Team zu spielen. Damals hatte ich mich bewusst gegen den Erfolg entschieden. Doch ich konnte  ja zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen, was mich im Basketball noch alles erwarten würde“, so die Studentin. Ihre zweite Karriere sollte in der Tat nicht minder erfolgreich – wenn nicht sogar erfolgreicher – verlaufen. Mit dem T71 Düdelingen gewann die Aufbauspielerin viele Titel in der Jugend. Auch im Seniors-Bereich sprangen bisher zwei Vizemeisterschaften heraus. Die Erfahrungen, die sie durch die Leichtathletik gesammelt hat, kommen ihrem heutigen Basketballspiel zugute. „Durch die Leichtathletik konnte ich eine solide Basis, was meine Ausdauer betrifft, aufbauen. Mit konditionellen Problemen habe ich nur selten zu kämpfen. Des Weiteren wurde mir eine gute Lauftechnik beigebracht, was mir auch einen Vorteil verschaffen kann“, verrät sie. Vor allem der Pluspunkt der Fitness hilft ihr in vielen Situationen weiter. „Als Mittelstreckenläuferin war ich es gewohnt, zu kämpfen, um es mit letzter Power noch über die Ziellinie zu schaffen. Wenn es im Basketball in die entscheidende Phase geht, gebe ich in den letzten Minuten alles und beiße auf die Zähne. Das kann den Unterschied ausmachen“, sagt sie.

Freundschaften fürs Leben

Neben den ganzen Erfolgen hat die 20-Jährige in beiden Sportarten ebenfalls Freundschaften fürs Leben gefunden. Mit dem Großteil ihrer Klubkameradinnen aus der ersten Damenmannschaft des T71 hat sie schon in der Jugend zusammengespielt. „Wir verstehen uns auch privat sehr gut miteinander“, meint sie. Doch auch mit manchen Mitstreiterinnen und Teamkolleginnen aus ihrer Leichtathletik-Zeit steht sie nach wie vor in engem Kontakt: „Mit Lena Kemp, Chloé Schmidt und Sally Mossong verstehe ich mich prächtig.“

Wie man sieht: Die Leichtathletik und der Basketball haben Mreches’ Leben viel beeinflusst. Dabei wäre fast noch eine dritte Sportart hinzugekommen: Fußball spielt sie nämlich auch gerne. Vor allem ihr Vater und Großvater sind leidenschaftliche Kicker gewesen. „Diese Passion kommt wohl auch daher, dass ich in Bous gleich neben einem Fußballstadion wohne. Doch ich glaube, das wäre mir und meinen Eltern zu viel geworden, wenn ich noch eine dritte Sportart ausgeübt hätte. Ich kicke dann lieber in der Freizeit ein wenig rum“, sagt sie. Und das mit hoher Wahrscheinlichkeit gar nicht mal so schlecht …

Steckbrief

Name: Catherine Mreches
Geburtsdatum: 26. April 2000

Sportliche Karriere:
Als Leichtathletin:
Verein: CAE Grevenmacher
Größte Erfolge: Gewinnerin der jüngeren Kategorie des Challenge Tageblatt bei den Débutantes (2010) und Scolaires-Mädchen (2012), Gewinnerin der Gesamtwertung des Challenge Tageblatt bei den Débutantes (2011) und Scolaires-Mädchen (2013), ehemalige Rekordhalterin der 1.500 m bei den Minimes-Mädchen, Rekordhalterin der 4×100 m bei den Cadettes, dreimalige Gewinnerin der Cross-Challenge Peters Sports.

Als Basketballspielerin:
Vereine: Musel Pikes, T71 Düdelingen 
Position: Point Guard 
Größte Erfolge: Mit dem T71: zweimal Vizemeister mit den Damen, Double 2017 und 2019 bei den Cadettes, Double 2015 und 2016 bei den Filles scolaires.