TennisBitterer Abstieg: Luxemburger Damen müssen Gang in Europa/Afrika-Gruppe III antreten

Tennis / Bitterer Abstieg: Luxemburger Damen müssen Gang in Europa/Afrika-Gruppe III antreten
Mandy Minella fuhr drei Siege in vier Spielen ein  Archivbild: Tageblatt/Marcel Nickels

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Im Relegationsspiel des Billie Jean King Cup gegen Griechenland mussten sich Luxemburgs Tennis-Damen knapp mit 1:2 geschlagen geben. Damit steigt die Mannschaft von Kapitänin Anne Kremer in die Europa/Afrika-Gruppe III ab – und ist in der untersten Division angekommen.

Es sah eigentlich gut aus, als Marie Weckerle am Freitag den ersten Satz gegen die Griechin Martha Matoula (WTA 780) gewann. Im ersten Match des Relegationsspiels zwischen Luxemburg und Griechenland legte Weckerle mit 6:3 vor, und das recht souverän: Insgesamt machte sie 94 Punkte im ersten Durchgang, ihre Kontrahentin 80. Die 18-Jährige spielte im zweiten Satz konstant weiter, brachte ihre Aufschläge durch und breakte ihre Gegnerin zweimal. Doch beim Stand von 5:1 im zweiten Satz schaffte es Weckerle nicht, das Spiel zu entscheiden. 

Matoula kam auf 5:5 zurück, erzwang den Tiebreak und siegte dort mit 7:4. Der dritte, entscheidende Satz ging im Schnelldurchlauf mit 6:0 an die Griechin. „Sie ist es noch nicht gewohnt, solche Spiele zu spielen“, sagt Kapitänin Anne Kremer und bezieht sich damit auf die noch mangelnde Erfahrung. „Sie hat unglaublich gespielt. Sie hat ihre Gegnerin bis zum 5:1 dominiert. Doch ihre Gegnerin war nicht schlecht. Ich wusste, dass sich das Spiel schnell drehen kann, wenn Marie etwas weniger gut spielen wird. Sie hat aber gesehen, dass sie solche Spielerinnen schlagen kann. Marie muss das Positive mitnehmen.“ 

Im zweiten Spiel des Tages schaffte es Mandy Minella zunächst, den Abstieg noch abzuwehren. Gegen die Nummer 172 der Welt, Despina Papamichail, siegte die Luxemburgerin klar mit 6:1 und 6:0. „Mandy hat sehr stark gespielt, beinahe ohne Fehler. Auch taktisch war sie sehr gut.“ Minella konnte bei der diesjährigen Billie-Jean-King-Cup-Kampagne insgesamt überzeugen: Drei ihrer vier Einzelspiele konnte sie gewinnen, lediglich eines musste sie wegen körperlicher Probleme aufgeben.

Die Entscheidung über den Abstieg in die Europa/Afrika-Gruppe III sollte am Freitag also im Doppel fallen. Teamkapitänin Anne Kremer schickte das Duo mit der meisten Erfahrung, Minella und Claudine Schaul, auf den Court. Während der erste Satz mit 6:3 an die Griechinnen ging, war der zweite Satz deutlich umkämpfter. Am Ende verloren die Luxemburgerinnen aber auch den zweiten Durchgang mit 7:5. „Claudine hat einen Ball ins Gesicht bekommen, was für eine Pause und Irritationen gesorgt hat. Am Ende hat es aber leider nicht gereicht. Wir waren kurz davor, unser Ziel, den Klassenerhalt, zu erreichen. Leider hat es am Ende nicht gereicht. Man darf aber nicht vergessen, dass unser Team nicht komplett war. Wir haben gegen Teams gespielt, die vier Profis hatten. Das war bei uns nicht der Fall. Vom Resultat her bin ich enttäuscht, aber die Einstellung der Spielerinnen macht mir Freude“, analysiert Kremer. 

Erfreulich ist aus Sicht der Kapitänin auch die Leistung der Newcomerin Erna Brdarevic. Zwar verlor sie ihre beiden Doppel, doch Kremer konstatiert, dass „sie gesehen hat, dass sie mithalten kann und um positive Erfahrung reicher ist.“ 

Im Überblick

Europa/Afrika Zone II
Gruppe B:
Luxemburg – Israel 1:2

Weckerle – Khirin (WTA 475) 3:6, 0:6
Minella – Glushko (WTA 290) 4:6, 7:5, 7:5
Minella/Schaul – Shavit Klimchi/Glushko 1:6, 6:7
Luxemburg – Litauen 0:3 
Weckerle – Andre Lukosiute (WTA 1098) 0:6, 6:4, 1:6
Minella – Mikulskyte (WTA 279) 0:1 (Aufgabe Minella)
Brdarevic/Schaul – Bubelyte/Paukstyte 1:6, 0:6
Luxemburg – Finnland 2:1
Weckerle – Haavisto 6:1, 7:6 
Minella – Ahti 6:2, 6:3
Brdarevic/Schaul – Ahti/Remander 4:6, 3:6

Tabelle
1. Litauen (3 Siege: 0 Niederlagen/ 9:0 Spiele)
2. Israel (2:1/4:5)
3. Luxemburg (3/3:6)
4. Finnland (0/2:7)

Relegationsspiel:
Luxemburg – Griechenland 1:2
Weckerle – Matoula (WTA 780) 6:3, 6:7, 0:6
Minella – Papamichail (WTA 172) 6:1, 6:0
Minella/Schaul – Christofi/Papamichail 3:6, 5:7