PowerliftingSpannendes Kopf-an-Kopf-Rennen: SC Hamm gewinnt Coupe de Luxembourg

Powerlifting / Spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen: SC Hamm gewinnt Coupe de Luxembourg
Junior-Athletin Emma Weydert (SC Hamm) konnte gleich vier neue Landesrekorde aufstellen Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Unzählige persönliche Bestmarken, 28 nationale Rekorde, drei Qualifikationen für die Europa-Meisterschaft und ein Teilnehmerrekord: Die Ausbeute beim Landespokal am Sonntag kann sich sehen lassen. Großer Sieger war der SC Hamm.

Die beiden teilnehmenden Vereine SC Hamm und Silverbacks schickten ihre besten Athleten in den Wettkampf und gingen eifrig auf Punkte- und Rekordjagd. Im Gegensatz zur Landesmeisterschaft im März wurde bei der Coupe de Luxembourg in der Hammer Sporthalle nach IPF-Punkten gewertet. Das Ziel lautete, die meisten Punkte pro Team zu sammeln. Um dies zu erreichen, ist eine möglichst homogene Mannschaft notwendig. An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass auch die Freizeitsportler, die im Verein mitheben, dazu beitragen, dass der Verein den Pokal mit nach Hause nehmen kann. Am Ende setzte sich der SC Hamm mit 349,71 IPF Good Lift Points bei den Frauen und 406,79 IPF Good Lift Points bei den Männern durch.

Zusätzlich wurden auch die stärkste Athletin und der stärkste Athlet belohnt. Alba Jurado (SC Hamm, -63 kg) war erneut eine Klasse für sich. Hochkonzentriert setzte sie im Bankdrücken die neue Marke auf 78,5 kg und im Kreuzheben auf 172,5 kg – zusammen mit dem Gesamtergebnis von 381 kg drei neue luxemburgische Rekorde und das beste weibliche Resultat nach IPF-Punkten bei diesem Wettkampf.

Bei den Männern ging der Pokal für den besten Athleten an die Silverbacks. Rudolf Süss konnte die meisten IPF-Punkte sammeln: Mit 250 kg im Squat, 167,5 kg im Benchpress und 300 kg im Deadlift bewies er, dass in allen drei Disziplinen mit ihm zu rechnen ist.

Insgesamt wurden bei den Frauen 13 nationale Rekorde erzielt. Das zahlreich erschienene Publikum fieberte kräftig mit – mehrmals hörte man aus den Zuschauerrängen: „Da sind aber viele Frauen dabei!“ Viele PWFL-Rekorde gingen auf das Konto von Emma Weydert (SC Hamm, Juniors -63 kg) und Lara Fischbach (Silverbacks, Open -57 kg): Die beiden brachen jeweils vier luxemburgische Rekorde. Weydert, die unter Nationaltrainer Alain Hammang enorme Fortschritte macht und eine feine Technik trotz ihres jungen Alters hat, kurbelte die Bestmarken mit 105 kg im Squat, 58 kg im Benchpress, 123 kg im Deadlift und 286 kg insgesamt gehörig nach oben. Fischbach hatte bereits bei der Nationalmeisterschaft neue Rekorde aufgestellt, die sie dann am Sonntag nochmals toppte: 110 kg in der Kniebeuge, 65 kg im Bankdrücken, 137,5 kg im Kreuzheben und 312 kg in der Gesamtwertung sind luxemburgische Bestmarken in dieser Kategorie. Wenn man auch noch bedenkt, dass die beiden Athletinnen weniger als 63 kg wiegen, sind dies beachtliche Leistungen. Des Weiteren kurbelte Silverbacks-Athletin Manuela Ewert (-84 kg) in ihrer Paradedisziplin, der Kniebeuge, den Landesrekord nach oben auf 142 kg, während ihre Mannschaftskollegin Elyna Weber (-84 kg) mit 161 kg einen neuen Meilenstein im Kreuzheben erreichte.

Hat die Minima für die EM erreicht: Silverbacks-Athlet Philippe Gasché
Hat die Minima für die EM erreicht: Silverbacks-Athlet Philippe Gasché öFoto: Laura Giacomini

Bei den Herren standen vor allem die Subjunioren im Rampenlicht und machten den alten Hasen richtig Dampf. Als Erstes stieg Subjuniors-Athlet Philippe Gasché in den Ring. Der 93 kg schwere Silverbacks-Sportler sorgte für mächtig Furore und knackte mit 550 kg sogar die EM-Norm. 200,5 kg im Squat und 237 im Deadlift sind außerdem nationale Rekorde. Doch auch Hamm bewies, dass der Nachwuchs heiß auf internationale Erfolge ist: Lokalmatador und Subjunior Theo Graham (-105 kg) erreichte mit 200 kg in der Kniebeuge, 140 kg im Bankdrücken, 250 kg im Kreuzheben und 590 kg insgesamt nicht nur die Minima für die EM, sondern auch für die WM. Mit seinen neun einwandfrei durchgeführten Versuchen zeigte der junge Athlet, dass noch viel Luft nach oben ist.

Junior-Powerlifter Philippe Parage (SC Hamm) hob vor heimischer Kulisse mit angezogener Handbremse, konnte aber drei neue Rekorde aufstellen: 283 kg im Squat, 280 kg im Deadlift und 727 kg in der Gesamtwertung, was dann auch den Minima für die EM entspricht. Nächstes Ziel im Classic-Powerlifting für den jungen Sportler, der auch im Equipped antritt, ist wohl die Sechs-Zentner-Grenze.

In der Open-Kategorie setzte Gabriel Ndoja (SC Hamm) die neue Rekordmarke im Bankdrücken bei den Männern unter 120 kg auf 183,5 kg. Doch auch der Vize-Welt- und Vize-Europameister Mark Notschaele stellte seine ausgezeichnete Form unter Beweis: Der Silverbacks-Trainer wechselte zum ersten Mal in die +120-kg-Klasse und schraubte die luxemburgischen Bestmarken bei den Masters 3 gehörig nach oben: 240 kg im Squat, 165 kg im Benchpress, 247,5 kg im Deadlift und ein Gesamtergebnis von 652 kg sind richtungsweisend.

Noch nie ist im Luxemburger Powerlifting solch eine Dichte an starken Athleten in den Kampf getreten. Hier steckt in beiden Vereinen viel Fachwissen, das die Trainer ihren Schützlingen mit auf den Weg geben und sie dadurch anspornen. Weltverbandspräsident Gast Parage war als Schiedsrichter im Einsatz, während bei den Wettkampfsprechern der Nachwuchs das Mikrofon in die Hand nahm. Zu hundert Prozent Verlass war auch wie gewohnt auf die Spotter, die bei einer solch hohen Teilnehmerzahl kaum Zeit zum Aufatmen hatten. Neben den nationalen Rekorden dürfen auch die zahlreichen persönlichen Bestmarken nicht vergessen werden. Sowohl Neulinge wie Marina Alexandreas als auch eingeübte Athleten wie Tiziano Gasparro wuchsen über sich hinaus und machten deutlich, dass auch bei künftigen Wettkämpfen mit ihnen zu rechnen sein wird.

 Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante
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