Premieren-Gold der Damenriege

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Eine „coole“ Marie Muller im gewohnten Schnellverfahren, die „Beißerin“ Swetlana Breier und die sich tapfer wehrende Manon Durbach, alle zusammen ergeben ein unschlagbares Damenteam.

Mit Gold überraschte die FLAM-Delegation gestern im Mannschafts-Wettbewerb. Im Finale wurde Monaco mit 2:1 besiegt. Die dezimierten Herren wurden Fünfte.
Anders als im Einzel-Wettbewerb (-57 kg) ging Marie Muller in der Kategorie -52 kg an den Start. Luxemburgs Sportlerin des Jahres musste deshalb innerhalb eines Tages zwei Kilogramm abschwitzen. Swetlana Breier bestritt den umgekehrten Weg. Und die normalerweise in der Kategorie -57 kg kämpfende Manon Durbach (-78 kg) musste sich gegen Gegnerinnen versuchen, die etliche Kilogramm mehr wogen als sie selbst.
Kein leichtes Unterfangen, das morgens im ersten Gruppenkampf auch nicht von Erfolg gekrönt war. Ausgerechnet gegen Monaco wurde mit 1:2 verloren. Marie Muller hatte ihren Kampf, anders als im Einzel, nicht im Schnelldurchgang gewonnen, sondern auf Shido hin, weil die Gegnerin sehr passiv kämpfte. Breier musste ein Waza-ari und zwei Yuko ihrer Gegnerin hinnehmen. Gar auf Ippon verlor Manon Durbach.
Im zweiten Gruppenkampf gelang dank des 3:0 über die zypriotischen Gastgeberinnen der Halbfinaleinzug. Dort wartete Andorra. Kräfte sparend – Ippon-Siege von Muller und Breier, während Durbach auf Ippon hin unterlag – folgte der Finaleinzug. Monaco hatte seinerseits Liechtenstein besiegt, womit Luxemburg die Chance erhielt, Revanche für die morgendliche Niederlage zu nehmen.
Und in diesem Duell stach der Kampf von Swetlana Breier deutlich heraus. Sie konnte für die Entscheidung sorgen. Und sie legte derart viel Herzblut an den Tag, dass es jeden mitriss. Aus den Fehlern der Niederlage am Morgen hatte sie ihre Lehren gezogen und zwang ihre Gegnerin mehr und mehr in die Defensive. Wegen passiven Kämpfens wurden gegen diese dann auch zwei Verwarnungen ausgesprochen; Breier führte 1:0. Jetzt galt es, nur nicht in einen Konter, der bis zur letzten Sekunde des fünf Minuten dauernden Kampfes drohte, zu laufen. Marie Muller hatte am Rande des Tatami den Kampf von Swetlana Breier „mitgekämpft“ und auch Manon Durbach stand nur noch zitternd da. Die letzten Sekunden wurden von der Tribüne kollektiv heruntergezählt und bei 0:00 durfte gejubelt werden.
„Ein unbeschreibliches Gefühl, es ist wirklich cool“, strahlte Manon Durbach. Swetlana Breier beschrieb ihren Kampf und das Drumherum wie folgt: „Ich bekomme von den Anfeuerungen eigentlich nie etwas mit. Ich höre und sehe nur Fred (Nationaltrainer Frédéric Georgery, d. Red.). So soll es meiner Meinung nach auch sein.“
Nichts ausrichten konnten dagegen die Herren, die nur zwei Athleten – drei sind vonnöten – stellten. Die Kategorie -66 kg blieb unbesetzt. Demnach startete Luxemburg jeweils mit einem 0:1-Rückstand.
Fast hätte es aber dennoch mit Bronze geklappt. Gegen Island glich Mike Muller zum 1:1 aus und Denis Leider hätte es ebenfalls fast geschafft, in einer höheren Kategorie als gewohnt kämpfend, seinen 10 kg schwereren Gegner zu besiegen. Nach fünf Minuten war noch keine Entscheidung gefallen. Diese führte der Isländer jedoch in der dreiminütigen „Extratime“ her. Nationaltrainer Frédéric Georgery war dennoch nicht unzufrieden: „Wir sind nicht enttäuschend. Wir hatten nämlich Löcher zu stopfen. Im letzten Kampf von Denis (Leider) bin ich nicht mit der Schiedsrichterentscheidung einverstanden.“ CJ