LuxemburgOGBL kritisiert AMMD und Privatisierungsbestreben im Gesundheitssektor

Luxemburg / OGBL kritisiert AMMD und Privatisierungsbestreben im Gesundheitssektor
Der OGBL widersetzt sich Privatisierungstendenzen im Luxemburger Gesundheitswesen – und lobt das Einschreiten der Regierung Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Der „Onofhängege Gewerkschaftsbond Lëtzebuerg“ hat in einer Pressemitteilung das Privatisierungsbestreben im Luxemburger Gesundheitssektor kritisiert. Die Ärztevereinigung AMMD habe in den vergangenen Jahren „alles versucht, um kommerziellen Strukturen den Weg zu ebnen“.

Spekulanten, die in Luxemburg Profit machen wollen, investieren in Luxemburg zunehmend im Gesundheitssektor und schaffen somit ein Parallel-System privater Strukturen. Das kritisiert der OGBL in einer Pressemitteilung am Montag. „Die damit zusammenhängende Lobby der liberalen Ärzteschaft AMMD, die politisch alles versucht, um solchen kommerziellen Strukturen gesetzlich den Weg zu ebnen, ist skandalös“, schreibt der OGBL. „Immer wieder wurde in den letzten Monaten versucht, die Öffentlichkeit unseres Systems, was seine eigentliche Stärke ausmacht, infrage zu stellen, um ganze Teile einer privaten Marktlogik zu unterwerfen.“ Öffentliche Gelder würden anders als private Gelder nicht investiert werden, um Profit zu machen, sondern um eine qualitativ hochwertige Pflege zu garantieren.

Wirtschaftlich sei das Vorgehen der Investoren nicht verwunderlich, da eine Finanzierung durch Beitragsgelder der Versicherten eine große Sicherheit für mögliche Investments bieten würde. Der OGBL begrüßt deswegen, dass „die politische Courage in Luxemburg diese Fehler nicht nachahmt, indem solche Auswüchse im Gesundheitswesen in bereits existierende öffentliche Einrichtungen unterstellt werden“. Die Gesundheit dürfe nicht zu einer attraktiven Ware für Kapitalanleger, Spekulanten und Investoren werden.

Im Ausland seien die Folgen einer Kommerzialisierung der öffentlichen Gesundheit bereits sichtbar. Kapazitäten müssten reduziert und Spitäler geschlossen werden, da sich Betreiber nur noch auf standardisierte und lukrative Behandlungen fokussieren würden, schreibt der OGBL weiterhin. Doch auch in Luxemburg würden zunehmend Ärzte aus öffentlichen Krankenhäusern abgezwackt, „weil in privaten Strukturen keine Schichtarbeit und Bereitschaftsdienste“ geleistet werden müssen.

Es sei hingegen wichtig, im Medizin- und Pflegebereich auch kurzfristig dem Personalmangel entgegenzuwirken. „Es kann nicht sein, dass junge Menschen mit prekären Arbeitsverträgen abgespeist werden, während jede helfende Hand im Sektor gebraucht wird“, schreiben die Gewerkschafter weiter in ihrer Pressemitteilung. Besonders mobile Service-Pflegedienstleister würden „flexible Arbeitsverträge“ zum Nachteil der Arbeitnehmer nutzen.

Grober J-P.
21. Januar 2023 - 9.38

@Patrick Hurst / Verstin elo nët ganz wat Dir mengt! Ech kann mer keng Privatversécherung leeschten an Dir? Kapital fir den Gesondheetsapparat muss jo nët vun privater Säit kommen, ët ass d'Aufgab vum Staat.

Patrick Hurst
17. Januar 2023 - 12.50

Dat d’Verschwanne vun Dokteren an d’verstärkt Zrëckgräife vu Patienten op Privatversëcherungen zeeche vun der Ineffiziens sinn a mir eigentlech d’Fehler vun der britescher NHS drohen ze reproduzéieren (sprëch en de Facto 2-Klasse System mat Pauschaltraitementer gefördert gëtt bleiwt hei natirlech onerwähnt: Innovatioun brauch nun mol Kapital a fräi Initiativ! Daat schëngen LSAP an OGBL nët ze verstoën! Villméi gëtt een op de neie Biohealth-Campus am Joër 2040 vertréischt… Daat si jo nach 3 Legislaturen!