Zukunftsperspektiven schaffen

Zukunftsperspektiven schaffen

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Behinderten Menschen eine berufliche Zukunft bieten – das macht die „Fondation Kräizbierg“ nun seit vier Jahrzehnten.

In Düdelingen hat Ende der 70er Jahre alles ganz klein angefangen: mit der Buchhaltung und einem kleinen Serigrafie-Atelier. „Von 50 T-Shirts wurden am Anfang 20 wieder weggeworfen. Es musste erst mal die Basis erlernt werden“, erzählte John Schummer, der seit 2011 Generaldirektor der Stiftung ist. Danach wurde eine Gärtnerei eingerichtet und schließlich kamen noch die Druckerei und das Atelier für Stickereien hinzu. Seit jeher wurde das Angebot stets ausgebaut. Auch Urnen gehören mittlerweile zum Angebot. Relativ neu ist das Multimedia-Atelier. Hier werden alte Dias, Tonträger, Filme und Fotos digitalisiert. Trotz des großen Produktangebotes soll keine Konkurrenzsituation mit anderen Unternehmen entstehen. „Uns ist wichtig, so viel wie möglich intellektuell zu fördern.“ Deswegen werden die Designs der T-Shirts, Taschen usw. auch selbst vor Ort entworfen.

Gründung im Jahr 1977

Am 18. November 1977 wurde die IMC („Ligue pour l’aide aux infirmes moteurs cérébraux“) gegründet. Dies geschah, um Zukunftsperspektiven für Kinder mit Beeinträchtigungen zu schaffen, die die obligatorische Schulzeit hinter sich haben. Die Idee war, ein Zentrum für berufliche Rehabilitation einzurichten. 1982 wurde die Stiftung in „Formation IMC Kräizbierg“ und 1994 in „Fondation Kräizbierg“ umbenannt. Seit der Gründung sind die Strukturen immer erweitert worden.

Sie können sich künstlerisch weiter entfalten bei Projekten wie „BlanContact“ und „Kunst kennt keine Grenzen“. Seit 2007 setzt die Fondation Kunst für therapeutische und pädagogische Zwecke ein. „BlanContact“ ist ein Projekt, bei dem behinderte und nicht behinderte Tänzer zusammen auf der Bühne stehen. Bei dem Atelier „Kunst kennt keine Grenzen“ widmen sich die behinderten Bewohner der Stiftung der Malerei. Die Ateliers bearbeiten große und kleine Bestellungen. Einen der wirklich großen Aufträge gab es mit der EU-Ratspräsidentschaft Luxemburgs im Jahr 2015.

Weitere Arbeitsplätze

In den einzelnen Ateliers und der Gärtnerei arbeiten momentan 110 Menschen mit Behinderung – in Vollzeit, halbtags und auch zu 75 Prozent. Morgens werden die Mitarbeiter mit 33 Bussen hin- und abends wieder zurückgebracht. Die Zahl der Angestellten wird sich in den kommenden Jahren quasi verdoppeln: Die Ateliers auf dem Kräizbierg werden vergrößert und somit 100 weitere Arbeitsplätze geschaffen. Um das zu realisieren, wird das jetzige Verwaltungsgebäude abgerissen und etwas ganz Neues gebaut. „Die Pläne dafür sind schon fertig, jetzt muss es nur weitergehen.“ Es wird nicht nur dort ausgebaut: Beim neuen Viertel „Nei Schmelz“ sollen halbautonome Wohneinheiten in Zusammenarbeit mit dem „Fonds du logement“ und der Stadt Düdelingen geschaffen werden. Geplant sind dort 25 Betten. Im „Domaine Schoumansbongert“ in Frisingen sind ebenfalls 24 zusätzliche Betten geplant. Bei anderen Wohnheimen sind Renovierungsarbeiten vorgesehen. Am 15. Juni wird für die Angestellten der Stiftung eine große Feier in Düdelingen stattfinden.