Zerstörte Region von Hochwasser bedroht

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Nach der Zerstörung durch Tornados droht den Menschen am Mississippi im Süden der USA eine Flutkatastrophe. In Illinois soll die Sprennung eines Dammes das Schlimmste verhindern.

Nach der verheerenden Tornadoserie sind die Menschen in den amerikanischen Katastrophengebieten von massiven Überschwemmungen bedroht. Infolge der heftigen Regenfälle in den vergangenen Tagen stiegen die Wasserstände im Fluss Mississippi deutlich an. Aus Angst vor den Fluten bereiten sich die Behörden im US-Bundesstaat Illinois auf die Sprengung eines Damms vor. Noch sei aber nicht entschieden, ob der Schutzwall am Mississippi tatsächlich gesprengt werden soll, schrieb die Zeitung „Southeast Missourian“ am Montag in ihrer Internetausgabe.

Viele Straßen wurden schon überflutet.

Mit der Aktion könnte die bereits evakuierte Stadt Cairo vor einer Überflutung geschützt werden. Das Hochwasser würde stattdessen Farmland überschwemmen. Durch die hohen Wasserstände im Fluss sind auch die südlicheren Staaten Louisiana und Mississippi von einer Flutkatastrophe bedroht.

Sprengstoff schon vor Ort

Die Behörden in Illinois begannen damit, Sprengstoff zum Damm zu bringen. Wie die Zeitung «Southeast Missourian» berichtete, dauert es etwa 20 Stunden, bis die Arbeiten abgeschlossen sind und die Sprengung durchgeführt werden könnte. Die Lage solle kontinuierlich beobachtet werden, um dann entsprechend reagieren zu können. Sollte der Damm zerstört werden, würden Tausende Hektar Land überflutet.

Der Mississippi ist mit knapp 3800 Kilometern einer der längsten Flüsse der Welt. Er entspringt im nördlichen US-Bundesstaat Minnesota, fließt durch den mittleren Teil der Vereinigten Staaten und mündet im Golf von Mexiko. Die Kleinstadt Cairo liegt im Süden von Illinois und dort, wo der Mississippi und der Ohio River zusammenfließen.

Die verheerende Tornado-Serie hatte in den USA nach Angaben der „Washington Post“ mindestens 342 Todesopfer gefordert. Damit war sie die schlimmste Katastrophe dieser Art seit 1936, als bei ebenfalls zweitägigen Wirbelstürmen 454 Menschen ums Leben kamen. Die Zeitung veröffentlichte am Montag Radarmontagen, aus denen hervorgeht, dass die größte Zelle über acht Stunden und eine Entfernung von wenigstens 600 Kilometer schwerstes Unheil anrichtete. Die nach Schätzung des Nationalen Wetterdienstes insgesamt 226 Tornados am vergangenen Mittwoch und Donnerstag verwüsteten ganze Landstriche. Tausende Häuser wurden zerschmettert und zwangen die Menschen, in Notunterkünfte zu gehen.