Der unerwartet starke Preisschub in China hat die chinesische Notenbank alarmiert. Die Kontrolle der Inflation habe hohe Priorität, sagte der Chef der Zentralbank, Zhou Xiaochuan, am Mittwoch auf einer Pressekonferenz anlässlich der Jahrestagung des Volkskongresses in Peking. Er sicherte zu, die Preise stabil halten und notfalls eingreifen zu wollen. Die Verbraucherpreise waren im Februar um 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen – so stark wie seit zehn Monaten nicht mehr.
Die Zentralbank werde in diesem Jahr an ihrer „vorsichtigen“ Geldpolitik festhalten, versicherte Zhou Xiaochuan. Sie sei nicht mehr locker, sondern „neutral“ ausgerichtet. Auch die Bemühungen, den überhitzten Immobilienmarkt abzukühlen, sollen fortgesetzt oder sogar verschärft werden, sagte der Zentralbankchef und erteilte damit Forderungen nach einer Lockerung der Kontrolle eine Absage.
Auf Berichte, dass ihn der Volkskongress am Samstag trotz des Generationswechsels in der Regierung vorerst weiter im Amt bestätigen werde, wollte der 65-Jährige nicht bestätigen. „Es liegt nicht an mir, das zu beantworten“, sagte der erfahrene Banker schmunzelnd. Am Donnerstag wollen die knapp 3000 Delegierten zunächst den neuen Partei- und Militärchef Xi Jinping (59) auch zum neuen Präsidenten machen, während sich der zehn Jahre ältere Hu Jintao zurückzieht.
Verjüngung der Regierung
Es folgt am Freitag das Votum über den neuen Regierungschef Li Keqiang (57), der die Nachfolge des 70-jährigen Wen Jiabao antreten soll. Am Samstag werden die Vizepremiers, die neuen Minister und der Posten des Zentralbankchefs bestimmt. Vier Monate nach dem Generationswechsel in der Kommunistischen Partei wird damit auch die Verjüngung der Regierung abgeschlossen.
Zum Abschluss der zweiwöchigen Sitzung am Sonntag werden der Haushalt und die Rechenschaftsberichte angenommen, bevor der neue Regierungschef erstmals auf einer Pressekonferenz seine Vorstellungen für die Entwicklung Chinas vorstellen wird.
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