Wohnungen zweier Palästinenser zerstört

Wohnungen zweier Palästinenser zerstört
(AFP/Jaafar Ashtiyeh)

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Die israelische Armee hat in der Nacht zum Dienstag die Wohnungen zweier Palästinenser zerstört, die bei Anschlägen am 19. November fünf Menschen getötet hatten.

Die Strafmaßnahmen seien im Süden des Westjordanlands in den Dörfern Dair Samet und Dura nahe Hebron erfolgt, teilte die Armee mit.

Betroffen waren die Wohnungen eines Attentäters, der bei einem Arbeitseinsatz in Tel Aviv in einem Bürogebäude zwei Israelis vor einem jüdischen Gebetsraum erstach, und eines Mannes, der am gleichen Tag an einer Kreuzung nahe des Siedlungsblocks Gusch Ezion mit Schüssen und einer Amokfahrt einen Israeli, einen Palästinenser und einen US-Bürger tötete. Beide Täter wurden festgenommen.

Gewaltwelle

Der 19. November war einer der blutigsten Tage der seit Anfang Oktober anhaltenden Gewaltwelle in Israel und den Palästinensergebieten. Bei politisch motivierten Anschlägen und bei Protestaktionen gegen die anhaltende Besatzung wurden seither 176 Palästinenser und 27 Israelis getötet.

Bei der Mehrzahl der palästinensischen Opfer handelt es sich um erwiesene oder mutmaßliche Attentäter. Die israelische Regierung ist unter öffentlichem Druck, weil sie kein Mittel findet, die von zumeist jugendlichen Einzeltätern getragene Anschlagswelle einzudämmen.

Als Abschreckungsmaßnahme hat sie deshalb unter anderem den Abriss von Attentäterwohnungen ausgeweitet. Bürgerrechtsgruppen kritisieren dies als Kollektivbestrafung; Experten zweifeln die Abschreckungswirkung an.