„Wir dürfen sie nicht ignorieren“

„Wir dürfen sie nicht ignorieren“
(Tageblatt)

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In den neuesten Wikileaks-Enthüllungen über die US-Firma Stratfor taucht jetzt auch Material über Luxemburg auf. Es geht um Analyse-Anleitungen für offene Informationsquellen.

Große Enthüllungen oder gar Skandale gibt es nicht. Die jetzt bei Wikileaks veröffentlichte E-Mail ist harmlos. Sie zeigt allerdings, an welchen Themen in Luxemburg das
private US-Militärberatungsunternehmen Stratfor interessiert ist. Der „Privatgeheimdienst“ hat detaillierte Vorschriften um Länder zu analysieren. Dabei werden je nach Land politische wie auch wirtschaftliche Beobachtungsschwerpunkte gesetzt. Eine entsprechene Mail an die regionalen Mitarbeiter hat Wikileaks jetzt veröffentlicht.

Im „Europe (Tier 1) Analytical Guidance“ setzt man bei der Schwerpunktbeobachtung in Luxemburg auf dessen Wirtschaftszentrum sowie dessen poltitische Akteure in Europa: „Luxemburg ist ein wichtiger Bankenplatz, wir müssen auf Berichte über Wirtschaftskriminalität achten,“ heißt es der Vorschrift.

„Not ignore them“

„Luxemburg ist auf EU-Ebene sehr aktiv. Die Politiker sind bei Diskussionen sehr oft auf Konsens aus, So let’s not ignore them (Wir dürfen sie nicht ignorieren).“

Seit Anfang der Woche veröffentlicht das Enthüllungsportal WikiLeaks interne Nachrichten des US-Unternehmens Stratfor. Die Internetplattform habe damit begonnen, fünf Millionen E-Mails des texanischen Unternehmens aus den Jahren 2004 bis 2011 publik zu machen. Die Nachrichten legten die Arbeitsmethoden des Unternehmens offen und zeigten Stratfors enge Verbindungen zur US-Regierung.

„Gründliches Verständnis vermitteln“

Stratfor selbst sieht sich als „abonnementsbasierter Dienstleister, der geopolitische Analysen erstellt“, die Firmen und Regierungsstellen „ein gründliches Verständnis von Außenpolitik vermitteln“. Auf seiner Webseite bestätigte Stratfor, dass Hacker interne E-Mails und die Kreditkartennummern von Abonnenten erbeutet hatten.