Wieso kommt der Zug immer zu spät?

Wieso kommt der Zug immer zu spät?
(Jean-Claude Ernst)

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Wer auf den Zug warten muss, wird mürrisch. Der zuständige Minister François Bausch versucht die Verspätungen zu erklären und verspricht Besserung.

Paul läuft um 20 Uhr 11 auf dem Bahnhof in Luxemburg auf und ab. Er hat Feierabend und will nach Metz zu seiner Freundin. Sein Zug, Linie 90 Richtung Nancy, hätte um 20 Uhr 08 da sein müssen. Er kommt aber nicht. Paul hat natürlich kein Glück. Er will ausgerechnet den Zug mit der schlechtesten Pünktlichkeitsrate in Luxemburg nehmen.

Doch so wie Paul geht es den Zugfahrern in Luxemburg regelmäßig – und das auf allen Linien. Immer wieder kommt es zu Verspätungen. Während es manchmal nur wenige Minuten sind, kann es sein, dass man vergeblich auf den Zug wartet. So geschah es Tausenden Zugfahrern, die am 16. Dezember letzten Jahres Richtung Metz fahren wollten. Es gab Probleme in Bettemburg. Der ganze Zugverkehr lag lahm.

Die Erklärung: Wenn es Probleme in Bettemburg gibt, zittern die Schienen im ganzen Land. Der Bahnhof ist ein Knotenpunkt. Und ausgerechnet in Bettembug gab es im vergangenen Jahr mehrmals größere Probleme. Demnach verschlechterte sich die Pünktlichkeitsrate im Vergleich zum davorigen Jahr.

Wie der Transportminister François Bausch in einer Antwort auf eine parlamentarische Antwort auch noch erklärt, fahren in Luxemburg zahlreiche Züge aus den Nachbarländer. Sie können, wie Bausch es formuliert, Verspätungen „importieren“. Wenn beispielsweise auf der anderen Seite der Grenze gestreikt wird, gibt es auch in Luxemburg Probleme mit der Pünktlichkeit.

Es soll alles besser werden

Die gute Nachricht: Reisende entscheiden sich immer öfter für eine Zugfahrt. 22,5 Millionen Menschen stiegen im vergangenen Jahr in den Zug. Das bedeutet aber, dass die CFL und das Verkehrsministerium die Zugfahrer bei Laune halten muss, wenn sie nicht wieder aufs Auto umsteigen sollen.

Dafür sind zwei größere Verbesserungen in Aussicht. Durch ein neues System sollen die Zugfahrer künftig live sehen können, wieviel Verspätung ihr Zug hat. Ganz wie es bei den städtischen Bussen bereits der Fall ist. Damit es aber erst gar nicht zu Verspätungen kommt, arbeitet ein Experte gerade an den Fahrplänen. Sie sollen angepasst und verbessert werden. Ende dieses Jahres könnte Pauls Zug also zu ganz anderen Zeiten fahren. Dafür aber rechtzeitig.