Weniger Hausfrauen, mehr Arbeitslose

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Knapp die Hälfte der Luxemburger Bevölkerung ist erwerbstätig, jeder fünfte ist Schüler oder Student, jeder 8. Rentner, jeder 12. Hausfrau oder -mann. Das geht aus einer Statec-Studie hervor.

Von 2001 bis 2011 blieb der Anteil von erwerbstätigen Personen, laut neuer Statec-Studie, recht stabil und sank von 43,9 auf 43,2 Prozent. Stark gesunken ist allerdings der Anteil jener, die ausschließlich im eigenen Haushalt arbeiten, von 14,1 auf 8,8 Prozent. Nach der Definition der Luxemburger Volkszählung üben „erwerbstätige Personen“ einen Beruf aus, auch in Teilzeit, oder sind mithelfende Familienangehörige im eigenen Betrieb.

2011 befindet sich der größte Bevölkerungsanteil in der Kategorie „erwerbstätig“ mit 43,2 Prozent. Darauf folgt die Kategorie der Schüler und Studenten mit 21,6 Prozent. 2001 waren es 20,7 Prozent. Der Rentneranteil beläuft sich 2011 auf 13,2 Prozent (2001 waren es 13,0 Prozent) und stellt damit die drittgrößte Kategorie dar.

Im Vergleich zu 2001 war der Anteil der Erwerbstätigen leicht rückläufig, jener der Hausfrauen und –männer stark rückläufig, jener der Studenten, Rentner und Arbeitslosen stieg jedoch an. Demnach war 2011 knapp die Hälfte der Bevölkerung erwerbstätig, jeder fünfte war Schüler oder Student, jeder 8. Rentner, jeder 12. Hausfrau oder-mann. 8,2 Prozent waren nicht erwerbstätig, viele davon hatten die Schule abgeschlossen, das Studium aber noch nicht angefangen. 3,2 Prozent der Bevölkerung war arbeitslos, 2001 waren es nur 1,4 Prozent. 0,2 Prozent sind Vermögende, die von ihrem Eigentum leben.

Das Alter

Das Alter spielt beim Bevölkerungsanteil der verschiedenen Kategorien eine große Rolle. So ist bis zum Alter von 21 Jahren über die Hälfte der Bevölkerung als Schüler oder Student in einer Ausbildung. Bei den 23- bis 56-Jährigen sind mehr als die Hälfte erwerbstätig. Ab dem Alter von 61 Jahren sind mehr als die Hälfte Rentner. Ein fast konstanter Anstieg mit dem Lebensalter ist für die „ausschließliche Tätigkeit im eigenen Haushalt, einschließlich Witwer(n)rente“ festzustellen.

Die Arbeitslosigkeit (bei vorheriger Erwerbstätigkeit) betrifft vor allem die Gruppe der 29- bis 38-Jährigen. Hier liegt der Anteil jeweils bei über 5 Prozent, den höchsten Wert weisen die 29-Jährigen mit 5,6 Prozent auf. Die Arbeitslosigkeit ohne vorherige Erwerbstätigkeit betrifft vor allem junge Erwachsene, allen voran die 19-Jährigen mit einem Anteil von 3,3 Prozent.

Die Geschlechter

Männer sind mit 48,3 Prozent deutlich häufiger erwerbstätig als Frauen (38,2 Prozent). Auf diese Weise erklärt sich auch der etwas höhere Anteil von Rentnern unter den Männern (15,9 gegenüber 10,7 Prozent). Demgegenüber sind Frauen (16,5 gegenüber 0,9 Prozent) deutlich häufiger „ausschließlich im eigenen Haushalt tätig“, doch kaum ein Mann ist als Hausmann (ausschließlich) tätig. Bei allen anderen Arten von Nichterwerbstätigkeit sind die Unterschiede gering.

Ausländische Staatsangehörige sind zu höheren Anteilen erwerbstätig, aber auch eher arbeitslos. Dagegen sind Luxemburger eher im eigenen Haushalt tätig, als Schüler oder Student in einer Ausbildung oder bereits in Rente. Teilweise sind diese Unterschiede anhand der Altersstrukturen zu erklären. 75,3 Prozent der ausländischen Bevölkerung ist im erwerbsfähigen Alter von 15 bis 65 Jahren, bei den Luxemburgern dagegen nur 65,1 Prozent. Statistisch gesehen können Ausländer demnach häufiger in die Arbeitslosigkeit abrutschen.

Männliche Ausländer sind mit 53,2 Prozent eher erwerbstätig als Ausländerinnen (43,8 Prozent), Luxemburger (44,8 Prozent) eher als Luxemburgerinnen (34,4 Prozent). Männliche Ausländer sind am wenigsten im eigenen Haushalt tätig (0,7 Prozent), gefolgt von den männlichen Luxemburgern (1 Prozent). Bei den Frauen sind es 13,5 Prozent bei den Ausländerinnen und 18,6 Prozent bei den Luxemburgerinnen.

Die räumliche Verteilung

Die Gemeinden in Luxemburg unterscheiden sich in Bezug auf ihre Altersstrukturen und Ausländeranteile. Da diese Kategorien ausschlaggebend für Erwerbstätigkeit, Arbeitslosigkeit oder Rente sind, ergibt sich folgendes Resultat: Der Status als Ausländer wirkt sich vor allem auf die Arbeitslosigkeit aus. Aus diesem Grund weisen Gemeinden mit hohem Ausländeranteil meist auch höhere Anteile an Arbeitslosen auf. Der geringste Teil ist in Goesdorf (1,3 Prozent), der höchste in Esch/Alzette (5 Prozent).

Die Hauptstadt und andere Gemeinden mit vielen Einwohnern, etwa Esch/Alzette, weisen eher geringere Anteile von Schülern und Studenten auf. Gemeinden im direkten Umfeld der Hauptstadt weisen dagegen hohe Anteile auf, was dadurch zu erklären ist, dass sich junge Familien eher im Umfeld von Luxemburg-Stadt niederlassen, nicht aber in der Hauptstadt selbst. Den niedrigsten Anteil weist Diekirch auf (17,9 Prozent) und Berdorf den höchsten (27,6 Prozent).

Bei der Verteilung der Rentner reicht die Spannweite von 8,7 Prozent in Manternach bis 18,7 Prozent in Clervaux. Neben Clervaux weisen nur wenige Gemeinden Rentneranteile von über 16 Prozent auf. Dazu gehören Remich, Echternach, Mondorf-les-Bains, Lorentzweiler und Redange.