Sonntag26. Oktober 2025

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Wenig Hoffnung für Passagiere und Crew

Wenig Hoffnung für Passagiere und Crew
(Michel Euler)

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Für die vermisste Passagiermaschine von EgyptAir gibt es offenbar keine Hoffnung mehr: Nach Angaben der griechischen Zivilluftfahrt stürzte das Flugzeug ins Mittelmeer.

Der französische Präsident François Hollande bestätigt die These des Absturz am Donnerstagmittag. 66 Menschen waren an Bord des Flugzeugs von Paris nach Kairo. Nach neuesten Angaben soll sie rund 240 Kilometer vor der griechischen Insel Karpathos ins Mittelmeer gestürzt sein. Der Grund für den Absturz war zunächst unklar, Experten schlossen einen Anschlag nicht aus.

Nationalität der Passagiere:

30 Ägypter
15 Franzosen
2 Iraker
1 Brite
1 Belgier
1 Kuwaiti
1 Saudi
1 Sudanese
1 Portugiese
1 Algerier
1 Kanadier
1 Tschader

Wie ein Vertreter der griechischen Zivilluftfahrt sagte, verschwand Flug MS804 um 03.29 Uhr Ortszeit (02.29 Uhr MESZ) vom Radar der griechischen Behörden. Zu dem Zeitpunkt hielt sich die Maschine bereits im ägyptischen Luftraum auf. Etwa 240 Kilometer vor Karpathos, zwischen Rhodos und Kreta, sei sie ins Meer gestürzt.

Widerspruch bei Notsignal

Die letzte Kommunikation mit dem Piloten gab es drei Minuten vor dem Verschwinden des Flugzeugs. EgyptAir erklärte, es sei bislang noch unklar, weshalb Flug MS804 verschwunden sei. Frankreichs Premierminister Manuel Valls sagte vor dem Hintergrund eines möglichen Anschlags auf das Flugzeug, es könne „keine Hypothese ausgeschlossen“ werden.

An Bord waren außer der Besatzung und Sicherheitsoffizieren 56 Passagiere. Widersprüchliche Angaben gab es dazu, ob die Crew vor dem Verschwinden der Maschine einen Notruf absetzte. Entsprechende Angaben eines Vertreters von EgyptAir dementierte das ägyptische Militär und später auch die griechische Zivilluftfahrt. Experten befürchten daher einen plötzlichen Zwischenfall an Bord.

Internationale Suchaktion

„Ein technisches Problem wie ein Brand oder eine Motorenpanne führt normalerweise nicht sofort zu einem Unfall“, sagte der Luftfahrtexperte Jean-Paul Troadec. In solchen Fällen hätte die Besatzung Zeit gehabt, zu reagieren und Alarm zu schlagen. Weil das nicht geschah, könne auch „von einem Attentat ausgegangen“ werden. Unterdessen lief eine internationale Suchaktion nach der Maschine an.

Ägypten und Griechenland schickten Flugzeuge und Schiffe. Hollande und sein ägyptischer Kollege Abdel Fattah al-Sisi vereinbarten eine „enge Zusammenarbeit“ bei der Aufklärung der Unfallursache. Die Außenminister beider Länder kondolierten sich gegenseitig. In Paris lief ein Krisentreffen im Elysée-Palast, im Außenministerium und am Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle wurden Krisenstäbe eingerichtet.

Bei der Maschine handelte es sich um einen Airbus A320 aus dem Jahr 2003 und damit um eine neuere Maschine. Maschinen dieses Typus gelten als zuverlässig, ihre Technologie wurde zudem im Laufe der Jahre stetig verbessert.

Wie der Flug nach bisherigen Informationen ablief:

22.45 Uhr (Mittwoch) – Dies ist die ursprünglich geplante Abflugzeit am Terminal 1 des Flughafens Paris Charles de Gaulle. So steht es auf der Webseite des Airports.

23.09 Uhr – Zu dieser Zeit soll der Airbus den Flughafen einer früheren Egyptair-Mitteilung bei Twitter zufolge verlassen haben.

23.21 Uhr – Der Flughafen Charles de Gaulle nennt diese Zeit als tatsächliche Abflugszeit. Dies deckt sich mit den Daten von Flightradar24.

1.55 Uhr (Donnerstag)- Griechische Fluglotsen haben normalen Kontakt zum Flug MS804, wie das griechische Staatsfernsehen ERT berichtet.

2.29 Uhr – Die griechischen Behörden funken die Maschine an, da es üblich ist, dass sich Flugzeuge abmelden, wenn sie den Luftraum eines Landes verlassen. Vom Flugzeug gibt es aber keine Antwort, auch auf dem Radar ist der Airbus nicht mehr zu sehen.

2.30 Uhr – Zu dieser Zeit ist das Flugzeug nach Angaben von Egyptair vom Radar verschwunden.

2.37 Uhr – Die griechischen Fluglotsen haben auch nach Rücksprache mit der militärischen Luftüberwachung keinen Kontakt zur Maschine bekommen. Der Status wird daraufhin auf „unsicher“ gestellt.

2.41 Uhr – Das Flugzeug bekommt von den griechischen Behörden offiziell den Status „in Gefahr“.

3.05 Uhr – planmäßige Ankunft in Kairo nach Angaben des dortigen Flughafens, vom französischen Verteidigungsministerium und von Flightradar24

3.15 Uhr – erwartete Ankunft nach Angaben von Egyptair