Weitermachen wie bisher geht nicht

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Am Sonntagmorgen wurde auf dem ADR-Nationalkongress Jean Schoos zum dritten Mal als Parteipräsident gewählt. Der Kongressablauf war für eine Oppositionspartei vergleichsweise „zahm“.

„Passenderweise“ erfolgte Schoos‘ Wiederwahl für sein drittes Vierjahres-Mandat in … Schoos in der Gemeinde Fischbach. Eine komplette politische Bilanz der letzten vier Jahre wollte er in seiner Ansprache nicht ziehen – die könne man im Oktober 2018 ziehen sagte Schoos in Anspielung auf die kommenden Wahljahre. Was er festhalten könne: „Vor vier Jahren war unsere finanzielle Situation schlecht und politisch war nicht alles wie es sein sollte. Heute haben wir ein Bonus in der Kasse und drei sehr gute Abgeordnete im Parlament“, so der zufriedene Parteipräsident, der mit 91-Ja-Stimmen (4 Nein-Stimmen, eine Enthaltung) wiedergewählt wurde.

Die zehn Redner des Kongresses hatten sich ihre Themen fein säuberlich aufgeteilt, Jean Schoos war u.a. zuständig für Landwirtschaft und Natur(schutz). Unter diesem Gesichtspunkt kann man folgende allgemeine Betrachtungen seinerseits festhalten: „Wir haben nur ein Land, die Welt und auch Luxemburg sind endlich“, und: „Irgendwann wird auch der Letzte verstehen, dass man Geld nicht essen kann.“

Luxemburg „kurz vor dem Kollaps“

Luxemburg würde pro Jahr über 10.000 neue Arbeitskräfte importieren, ohne dass die Infrastrukturen angepasst wären: „Wir stehen kurz vor dem Kollaps. Wohnen wird immer teurer. Und die absoluten Arbeitslosenzahlen sind trotzdem zu hoch, fast ein Fünftel der Bevölkerung ist einem Armutsrisiko ausgesetzt.“ Er plädierte für „besser“ anstatt „immer mehr“, sowie lokale und regionale Produktion.

Von allen Rednern gab es natürlich Kritik an aktueller und vergangener Regierungspolitik, wie es sich für eine Oppositionspartei gehört, die Angriffe auf den politischen Gegner blieben aber vergleichsweise zahm. Der „Zentralisierungswahn“ der Regierung (Mario Daubenfeld, Präsident der Sektion Zentrum) sowie der „kleine Möchtegern-Napoleon aus Monnerich“ (Ehrenpräsident Roby Mehlen über Innenminister Dan Kersch) waren noch die markigsten rhetorischen Angriffe. Quintessenz: So wie bis jetzt könne man in Luxemburg nicht weitermachen.

Echte Alternative

Zusammengefasst sieht sich die „alternativ demokratesch reformpartei“ als echte Alternative, die vieles anders und besser machen könne. Als letzter Redner zählte der Abgeordnete Gast Gibéryen eine ganze Reihe von Punkten auf, welche die ADR als einzige in Luxemburg vertrete, resp. in der Form wie sie jetzt diskutiert werden als Erste auf die politische Tagesordnung gesetzt hätte. Deshalb sei die ADR das „Original“, und nur mit diesem sei eine wirkliche Politik-Änderung in Luxemburg möglich.

Man sei gut aufgestellt, mehrfach wurde auf steigende Mitgliederzahlen verwiesen (aktuell 2.105). Die Partei sei geschlossen habe sich zudem verjüngt, ausserdem seien viele Frauen Mitglieder und auch in den Parteigremien vertreten. Der rezente Partei-Ausschluss von Joé Thein wurde von Generalsekretär Alex Penning sachlich erklärt und gab auch am Ende bei der freien Diskussion keinen Anlass zu einer Wortmeldung.

Weitere Details lesen Sie in unserer Ausgabe vom 20. März (Print und Epaper).