Weitere Opfer in die Niederlande ausgeflogen

Weitere Opfer in die Niederlande ausgeflogen
(AFP)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Lage in der Ostukraine bleibt angespannt. Der blutige Konflikt fordert immer mehr Menschenleben. In den Niederlanden werden weitere Opfer der Flugzeugkatastrophe erwartet.

Nach der Bergung weiterer Opfer an der Absturzstelle der malaysischen Passagiermaschine in der Ostukraine sollen am Montag deren sterbliche Überreste in die Niederlande geflogen werden. Das Flugzeug werde am Nachmittag in Eindhoven erwartet, teilte die niederländische Regierung mit. Es werde mit derselben Ehrenzeremonie empfangen wie bereits die vier vorangegangenen Transporte mit Opfern des mutmaßlichen Abschusses der Maschine mit der Flugnummer MH17.

In den Niederlanden laufen die zentralen Ermittlungen zu der Katastrophe, weil die weitaus meisten der Opfer Niederländer waren. Bis zum Sonntag hatten Experten im Absturzgebiet mit Hilfe von Spürhunden bei einem dreitägigen Einsatz menschliche Überreste und persönliche Gegenstände geborgen.

Bergungsarbeiten dauern an

Bei dem Absturz am 17. Juli waren alle 298 Insassen ums Leben gekommen. Die Ukraine und prorussische Rebellen im Osten des Landes werfen sich gegenseitig vor, die Boeing mit einer Rakete abgeschossen zu haben. Aus Rücksicht auf die Hinterbliebenen gebe es keine Angaben zur Zahl der jetzt geborgenen Fragmente, sagte der niederländische Leiter der Bergungsmission, Pieter-Jaap Aalbersberg.

Mehr als zwei Wochen nach dem mutmaßlichen Abschuss einer malaysischen Boeing über der Ostukraine haben internationale Ermittler bei einem Großeinsatz weitere Opfer geborgen. Mehr als 100 Helfer – vor allem aus den Niederlanden und Australien – sammelten am Wochenende mit Hilfe von Leichenspürhunden menschliche Überreste und persönliche Gegenstände der Toten auf. Der Einsatz sei der erste vollwertige seit einem Zugang zu dem Gebiet am 25. Juli gewesen, teilte die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) mit. Es ist zwischen ukrainischen Regierungstruppen und Separatisten umkämpft, deshalb konnten Bergungskräfte dort lange Zeit nicht arbeiten.

Mehr Experten zum Unglücksort

Der Sprecher des ukrainischen Nationalen Sicherheitsrates, Andrej Lyssenko, warf den militanten Kräften vor, die Arbeiten der Ermittler immer wieder zu behindern. Sie hätten auch Schüsse abgefeuert, sagte Lyssenko. An diesem Montag werden nach ukrainischen Angaben noch mehr Experten am Ort der Tragödie in Grabowo nahe der Stadt Donezk erwartet.

In den Konfliktgebieten Lugansk und Donezk gingen die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten unvermindert weiter. In Lugansk seien erneut Bürger zwischen die Fronten geraten. Drei Zivilisten seien ums Leben gekommen und acht weitere verletzt worden, teilte die Stadtverwaltung am Sonntag mit. Aus Donezk gab es Berichte über nächtliches Feuer. Auch eine Schule sei zerstört worden.

Die ukrainischen Regierungstruppen rückten nach eigenen Angaben immer weiter vor. Lyssenko teilte mit, dass das Separatistengebiet seit Beginn der Kämpfe Mitte April um drei Viertel seines ursprünglichen Umfangs geschrumpft sei. Er rechne mit einem baldigen Sieg des Militärs, sagte er.