Weißrussland streicht vier Nullen beim Rubel

Weißrussland streicht vier Nullen beim Rubel

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Mit einer Währungsreform erleichtert Weißrussland seinen Bürgern das Rechnen.

Eine Busfahrt für 50 Kopeken statt 5000 Rubel: Bei der umfassendsten Geldreform seit der Unabhängigkeit 1991 strich die Ex-Sowjetrepublik von allen Beträgen vier Nullen. So wird ein 10 000-Rubel-Schein (0,45 Euro) durch eine 1-Rubel-Münze ersetzt. Das neue Geld kam am Freitag in Umlauf und soll das alte bis spätestens Ende 2021 komplett ersetzen.

Weißrussische Geschäftsleute begrüßten den Schritt. „Unsere Beträge passen nicht mehr in die Preisschilder und erinnern eher an Telefonnummern“, sagte Sergej Balykin vom Unternehmerverband über die Lage vor der Reform. Neben Scheinen bis zu 500 Rubel gibt es fortan auch Münzen zwischen einer Kopeke und zwei Rubel.

Keine Auswirkungen auf Wechselkurse

Präsident Alexander Lukaschenko hatte die Maßnahme im November 2015 angekündigt. Die Zentralbank in Minsk teilte mit, dies habe keine Auswirkungen auf Wechselkurse und Inflation.

Bereits im Jahr 2000 hatte Weißrussland seine Währung um drei Nullen beschnitten. Unter Experten gilt dies als «Schönheitsoperation», um den Umgang mit der Währung zu erleichtern. Das Nachbarland Russland hatte 1998 drei Nullen gestrichen. Die weißrussische Wirtschaft ist eng mit der russischen verwoben und leidet unter den Folgen einer Krise des «großen Bruders» durch den Absturz der Ölpreise 2015.