Donnerstag13. November 2025

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Was der Brexit für einen Briten in Luxemburg heißt

Was der Brexit für einen Briten in Luxemburg heißt
(Tageblatt)

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Paul "Brit" Bradshaw wurde in Luxemburg geboren, ist hier aufgewachsen, zur Schule gegangen und arbeitet im Großherzogtum. Nun verändert der Brexit sein Leben. Ein Interview.

Seine Freunde nennen ihn „Brit“, vielen ist er als einer der besten Rock-Gitarristen in Luxemburg bekannt: Paul Bradshaw. Er wurde in Luxemburg geboren, ist britischer Staatsbürger und muss sich nun mit den Konsequenzen des Brexit herumplagen. „Brits“ britischer Pass und der Brexit wollen nicht mehr so recht zu Luxemburg passen.

Tageblatt: Wie fühlt sich der Brexit für dich an?

Paul Bradshaw: Es ist so, als ob dein altes Zuhause sich dafür entscheidet, die Schlösser der Haustür auszutauschen. Ich komme damit nicht wirklich klar.

Welche Konsequenzen hat der Brexit für deinen persönlichen Alltag?

Meine Eltern überlegen gerade, die luxemburgische Staatsangehörigkeit zu beantragen. Sie machen sich um ihre Rente und ähnliche Fragen Sorgen. Sie sind schrecklich enttäuscht. Ohne die EU hätte mein Vater nie die Karriere haben können, die er nun einmal in Luxemburg hatte.

Ich wäre zum Beispiel auch nicht hier geboren worden. Ich wäre nie zur Europaschule gegangen. All diese Elemente sind Teil der Europäischen Union. Meine Mutter hat mir kürzlich eine E-Mail geschrieben: „Es ist so eine traurige Abstimmung. Überleg dir doch, die luxemburgische Staatsbürgerschaft zu beantragen.“

Und?

Das habe ich auch getan. Luxemburg ist Teil der EU. Obschon ich Brite bin, lebe ich hier in diesem Land. Aber es ist momentan für mich wichtig, gerade zu diesem schwierigen Zeitpunkt, die luxemburgische Staatsangehörigkeit zu beantragen.

Wie stehen deine Chancen?

Wenn die Schule, die ich während meiner Jugend besucht habe, vom System der Behörden hierzulande akzeptiert wird, ist es wesentlich einfacher, die luxemburgische Staatsangehörigkeit zu beantragen. Dann muss ich nur sechs Seiten ausfüllen und abschicken.

Und wenn nicht?

Andernfalls dauert es etwas länger und ich muss einen Sprachtest machen – obschon ich hier geboren wurde und den Großteil meines Lebens hier gelebt und gearbeitet habe. Ich habe aber kein Problem damit. Ich habe Luxemburgisch gelernt, indem ich hier aufgewachsen bin. Das kann nicht jeder von sich behaupten. Wenn es also Tests gibt: Her damit (lacht).

Lesen Sie das vollständige Interview in der Montag-Ausgabe des Tageblatt (27.6.2016)