Wahlplakate? Fehlanzeige!

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In einigen Tagen stehen in den Niederlanden die doch sehr wichtigen Parlamentswahlen an. Die zentral gelegene Stadt Utrecht verzichtet gänzlich auf Wahlplakate.

Utrecht ist ein bisschen so wie Amsterdam, nur kleiner und ohne Touristen. Und voller Studenten. An jeder Ecke parken hunderte von Fahrrädern, dazu gibt es eine eigene Beschilderung. Ist man mit dem Auto in der 330.000-Einwohner-Stadt unterwegs, muss man sehr viel Geduld haben. Und mindestens zehn Augen. Und viel Geld für die Parkuhren.

Die Fahrradfahrer beherrschen die Stadt. Autos müssen überall warten. Und Fußgänger müssen stets bereit sein, den Fahrradfahrern aus dem Weg zu springen. In Luxemburg wäre sowas wohl undenkbar. Schade eigentlich.

Doch eigentlich bin ich auf der Suche nach Wahlplakaten. In einigen Tagen stehen ja schließlich die Parlamentswahlen an. Und an der Spitze in den Wahlumfragen steht neben den Rechtsliberalen von Premier Rutte schließlich der Rechtspopulist Geert Wilders.

Da müsste doch eigentlich ein regelrechten Wahlplakat-Krieg herrschen. Doch weit gefehlt. Nach einem einstündigen Stadtbummel habe ich kein einziges Wahlplakat gesehen. Keins. Ok, vielleicht muss ich doch noch Mal mit dem Auto raus. Ich fahre bis zum durchgestrichenen Ortsschild Utrecht. Dort hört die Stadt auf. Und genau dort sehe ich, nach einer 30-minütigen Fahrt zwei Wahlplakate. Eines von den Progressiv-Liberalen D66 und gegenüber eins von den Rechtsliberalen VVD. Ob die Plakate noch auf dem Stadtgebiet stehen oder nicht, ist schwer einzuschätzen, da sie schräg gegenüber dem Ortsschild zu sehen sind.

Die Stadt Utrecht wird aus einer Koalition zwischen grün-links und Rechtsliberal regiert. Die rechtspopulistische PVV von Geert Wilders ist gar nicht im Kommualrat von Utrecht vertreten. Er hatte sich dort nie aufgesetzt. Dies erklärt zumindest, wieso es dort keine Plakate des Rechtspopulisten zu sehen gibt.