Vorwürfe wurden zurückgewiesen

Vorwürfe wurden zurückgewiesen
(Fabrizio Pizzolante)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Anfang der Woche wurden der Presse anonym Dokumente zugeschickt, aus denen hervorgeht, dass der Direktor des Gemeindesyndikats SIGI, Carlo Gambucci, angeblich einen Wagen, mehrere Handys und informatisches Material für eigene Zwecke über das Budget des SIGI gekauft hätte.

„Unsere Konten werden von zahlreichen Instanzen überwacht und kontrolliert. Wir haben uns in keinster Weise etwas vorzuwerfen“, betonte der Präsident des Syndikats, Yves Wengler. Angeblich hätte sich der aktuelle Direktor, Carlo Gambucci, im Jahr 2013 einen Dienstwagen von 55.000 Euro (ohne Mehrwertsteuer) gekauft und ihn auch für private Zwecke genutzt. Die Verantwortlichen des SIGI erklärten, dass das stimmen würde und dass es gesetzeskonform war. Außerdem hätten die Verantwortlichen des Syndikats das gewusst und dem auch zugestimmt. Des Weiteren soll Gambucci mit seiner privaten Visakarte für jede Menge Essen bezahlt haben. Das Syndikat hätte dem Direktor anschließend das Geld zurücküberwiesen. „Es handelte sich hierbei um Geschäftsessen, die notwendig waren“, so die Rechtfertigung von Yves Wengler. Ähnlich sieht es bei Käufen von Handys und Computern aus. „Carlo Gambucci hat sehr wohl Mobiltelefone gekauft. Allerdings waren diese nicht für den Eigengebrauch, sondern für den Gebrauch des Syndikats bestimmt“, betonte Wengler weiter.

Kein Angriff von Außen

„Es sind nur interne Mitarbeiter, die Zugriff auf die Daten hatten. Ein Hackerangriff von außen wird ausgeschlossen. Es kommen eigentlich nur ein halbes Dutzend Mitarbeiter in Frage. Die Ermittlungen werden aber zeigen, wer die vertraulichen Daten an die Presse weitergereicht hat. Sorgen macht uns aber, dass es diesmal ’nur‘ interne Daten waren. Wir wollen uns das Szenario nicht vorstellen, wenn Daten von unseren Kunden an die Öffentlichkeit gelangen“, so der Präsident.

Auch die Zahlungen der privaten Festnetzanschlüsse des Direktors seien, laut den Dokumenten mit anonymer Herkunft, über die Konten des Syndikats beglichen worden. „Das aber stimmt nicht“, erklärte Wengler. In den Dokumenten seien die Rechnungen des Festnetzanschlusses zu finden, diese seien laut dem Präsidenten aber nie vom SIGI beglichen worden.

Nicht der Steuerzahler

Ebenfalls geht aus den Dokumenten hervor, dass der Steuerzahler all die Kosten hätte decken müssen. „Der Steuerzahler musste in keiner Weise für diese Kosten aufkommen. Unser Budget stammt von unseren Kunden, also den Gemeinden“, so Wengler weiter.

„Es war in keiner Weise ein Angriff auf Carlo Gambucci, sondern auf das gesamte Syndikat. Wir vertrauen dem Direktor und wussten von allen Transaktionen Bescheid“, sagte der Präsident. Mehrere Male wurde der Direktor selbst von Journalisten auf der gestrigen Pressekonferenz gefragt, wie seine Position lauten würde. Er aber sagte nur: „Ich schließe mich den Worten von Yves Wengler an.“ Anschließend ergriff der Präsident sofort wieder das Wort und betonte, dass man im SIGI zusammenhalten würde. Die Verantwortlichen haben am Donnerstag betont, man habe bereits juristische Schritte eingeleitet. Wie es nun weitergeht, hängt nun von den künftigen Ermittlungen ab.