„Vorsicht mit den Neuroleptika“

„Vorsicht mit den Neuroleptika“
(Photographer: Andrey Popov)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Gesundheitsministerin Lydia Mutsch ruft zu einem wachsamen Umgang mit dem umstrittenen Arzneistoff auf.

Neuroleptika sind Arzneistoffe welche hauptsächlich zur Behandlung von Wahnvorstellungen und Halluzinationen sowie als Beruhigungsmittel eingesetzt werden. Ganz unumstritten sind diese Medikamente, welche zur Kategorie der Psychopharmaka gehören, jedoch nicht. Unter anderem bei älteren Patienten sorgt ihr Einsatz für Diskussionen. Demenzkranke bekommen zur Behandlung häufig Neuroleptika, mit teils fatalen Folgen. Laut mehreren US-Studien soll das Medikament das Sterberisiko stark erhöhen.

Die Gefahr von Schlaganfällen und Herzversagen bei älteren Patienten wurde vermehrt bei der Einnahme des Neuroleptikas Haloperidol festgestellt. Wie die Gesundheitsministerin Lydia Mutsch in ihrer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des ADR-Abgeordneten Gast Gibéryen zugibt, ist die Verschreibung von Neuroleptika besonders bei jungen und älteren Patienten „ein komplexes Thema“.

„Elektronisch gespeichert“

Trotz des bestehenden Risikos gebe es in Luxemburg keine restriktive Verschreibungsverordnung für Neuroleptika. Lydia Mutsch unterstreicht jedoch, dass vor der Verschreibung dieser Medikamente unbedingt eine Evaluierung des Risikos und des Nutzens vorzunehmen sei. Prinzipiell sollen die Neuroleptika laut der Gesundheitsministerin „vorsichtig eingesetzt werden“.

Die Verantwortung liege beim Arzt der das entsprechende Medikament verschrieben hat. Lydia Mutsch gibt des Weiteren bekannt, dass Neuroleptika im Großherzogtum zu 46 Prozent von Allgemeinmedizinern und zu 46 Prozent von Ärzten welche im Bereich der Neurologie oder der Psychiatrie spezialisiert sind, verschrieben. Letztlich betont die Gesundheitsministerin, dass Verschreibungen dieser Medikamente elektronisch gespeichert werden, wodurch ein hoher Konsum an Neuroleptika schnell erkannt werden kann.