Dienstag11. November 2025

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Viele Tote und Verletzte bei einem Erdbeben

Viele Tote und Verletzte bei einem Erdbeben
(Reuters/Stringer)

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Bei einem schweren Erdbeben im Süden Taiwans sind mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen und hunderte weitere verletzt worden.

Ein 16-stöckiges Hochhaus, in dem Familien zum chinesischen Neujahrsfest zusammengekommen waren, stürzte in der Stadt Tainan komplett um. Dutzende Menschen wurden am Samstag noch unter den Trümmern vermutet, die Rettungsarbeiten sollten in der Nacht zum Sonntag fortgesetzt werden. Das Beben der Stärke 6,4 erschütterte Taiwan in der Nacht zum Samstag.

Mehrere mehrstöckige Wohnhäuser in Tainan stürzten ein, die Behörden sprachen von insgesamt mehr als 400 Verletzten in der Stadt. Allein in den Trümmern des 16-stöckigen Hochhauses starben mindestens elf Menschen, darunter ein zehn Tage altes Baby und zwei weitere Kinder. Zwei weitere Menschen wurden in Tainan von herabfallenden Trümmern erschlagen.

250 Menschen gerettet

Nach Angaben der Rettungskräfte wurden mehr als 250 Menschen aus den Trümmern des Wei-Kuan-Hochhauses gerettet, das komplett auf die Seite stürzte. Mehr als 40 von ihnen mussten im Krankenhaus behandelt werden. Inmitten der Trümmer beteten kleine Gruppen für die Verschütteten, auch eine buddhistische Nonne war vor Ort. Die Behörden sprachen von einem „Wettlauf gegen die Zeit“.

„Ich habe Häuser gesehen, die nach oben und unten, nach links und rechts geschwankt sind“, erzählte ein Überlebender dem Sender SET TV. Eine andere Bewohnerin des eingestürzten Hochhauses berichtete, wie sie mit einem Hammer ihre Tür einschlug, um sich zu befreien. Ein anderer Mann knotete Kleidungsstücke zusammen und seilte sich vom neunten in den sechsten Stock ab, wie die Zeitung „Apple Daily“ berichtete.

Viele Verwandte zu Besuch

In dem Hochhaus-Komplex waren den Behörden zufolge 256 Bewohner in fast hundert Wohnungen gemeldet. Taiwans Innenminister Chen Wei Jen sagte aber, dass sich zum Zeitpunkt des Bebens vermutlich noch mehr Menschen als sonst in dem Haus aufgehalten hätten, da kurz vor dem chinesischen Neujahrsfest viele Verwandte zu Besuch gewesen seien. Außerdem waren offenbar viele Wohnungen an Studenten untervermietet.

Das Zentrum des Bebens lag nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS 39 Kilometer nordöstlich der Hafenstadt Kaohsiung. Das Tsunami-Warnzentrum für den Pazifik teilte mit, es bestehe keine Gefahr einer Riesenwelle. Taiwan wird immer wieder von Erdbeben erschüttert, weil die Insel in der Nähe einer Bruchstelle zweier tektonischer Platten liegt. Bei einem Erdbeben der Stärke 7,6 waren im September 1999 rund 2400 Menschen ums Leben gekommen. Im Juni 2013 starben vier Menschen bei einem Beben der Stärke 6,3.