Samstag25. Oktober 2025

Demaart De Maart

„Video-Überwachung hat sich bewährt“

„Video-Überwachung hat sich bewährt“
(Tageblatt/Hervé Montaigu)

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

LUXEMBURG - Ein Gutachten stellt nur teilweise ein positives Zeugnis für die Wirkung der Video-Überwachung in Luxemburg aus. Reduzierte Kriminalität und in die Flucht geschlagene Drogendealer können als Erfolge betrachtet werden, heißt es.

Überwachungsmaßnahmen bekommen selten gute Noten. Die Videoüberwachung in der Hauptstadt hat aber nach vier Jahren ganze Arbeit geleistet: Die Kriminalität ist insgesamt zurückgegangen, Drogenstraftäter konnten aus der Innenstadt in Richtung Bahnhof (mithilfe der „Fixer-Stuff“) verdrängt werden, so die paradoxe Festellung der Studie.

Einfache Diebstähle sind jedoch auch mit Kamera-Überwachung nicht zurückgegangen, die Gegebenheiten in der Hauptstadt würden Langfinger ein günstiges Umfeld bieten, so die Gutachter. Ladendiebstähle sind entweder weniger geworden oder konnten ganz verhindert werden.

Leichter Rückgang

Eine glatte Eins bekommen die Maßnahmen zum Schutz der Schüler, Pendler und Touristen vor Kontakt mit der Drogenszene. „Die Ziele (…) sind allesamt realisiert worden“, schreiben die Gutachter. Am Busbahnhof Aldringen geht die Zahl der Straftaten zurück, am Glacis und auf der Kinnekswiss gibt es praktisch keine „leichte und schwere Kriminalität“ mehr. Die Feststellung widerspricht gleichzeitig der Tatsache, dass dort die Drogenszene immer noch aktiv ist.

Insgesamt sei das Erscheinungsbild der „Ober-Stadt“ dank der Videoüberwachung zum Positiven aufpoliert worden, heißt es. Ein Manko gebe es dennoch: Dadurch dass die Kriminalität aus der überwachten „Sicherheitszone“ verdrängt werde, suche sie sich neue „Wirkungsstätten“. Die Bürger fühlten sich mit der Video-Überwachung laut Studie sicherer. Auch die Gutachter konnten keine Verletzungen der Privatsphäre feststellen.

Überwachung ausweiten

Daher empfehlen sie nicht nur die Überwachung im „bisherigen Umfang aufrecht zu erhalten“, sondern auch womöglich auszuweiten, insbesondere beim Bahnhof Aldringen und dessen mögliche Verlagerung. Um die Effektivität der Maßnahmen zu steigern, schlagen die Gutachter vor, die Visupol- und die Einsatzzentrale in einem Zentrum zu vereinen.

Die Monitorüberwachung und die „Leitstellentätigkeit“ (Koordination der Einsätze) soll verschiedenen Polizeibeamten anvertraut werden, die aber ständig miteinander in Kontakt stehen. Der Leiter dieser Einrichtung wird zum „Fachvorgesetzten“, so die konkreten Empfehlungen der Studie.