Verkehr in Frisingen: Bausch soll helfen

Verkehr in Frisingen: Bausch soll helfen
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Die Bürger und der Rat der Gemeinde Frisingen wollen den Durchgangsverkehr durch ihre Ortschaften nicht mehr wortlos hinnehmen. In einem offenen Brief an den Infrastrukturminister fordern sie eine Einschränkung des Transitverkehrs und eine Verbesserung des öffentlichen Transports.

Der Frisinger Gemeinderat beschloss am Mittwoch einstimmig, einen offenen Brief an Nachhaltigkeitsminister François Bausch zu richten, um dem Ärger der Räte und der Bevölkerung über die katastrophale Verkehrssituation Luft zu machen. In dem längeren, weitgehend sarkastisch gehaltenen Schreiben werden jene Punkte angeführt, die die Menschen aus der Gemeinde (Frisingen, Hellingen und Aspelt) besonders berühren. Erfreut ist man darüber, dass der berühmt-berüchtigte Hellinger Bypass endlich der Vergangenheit angehört, man kann aber nicht verstehen, dass die Autobahn-Auffahrt an der Frisinger Grenze immer noch geschlossen bleibt.

Die Räte haben die Hoffnung nicht aufgegeben, dass der Transitverkehr irgendwann eingeschränkt werden kann, sie bezweifeln aber, dass der Ausbau der Düdelinger Autobahn auf drei Spuren und die Umgehungsstraße in Hesperingen dazu beitragen können. Gefordert wird eine deutliche Verbesserung des öffentlichen Transports.

P&R in Perl

Der P&R in Frisingen, im Jahr 2010 ausgebaut, erwies sich innerhalb kurzer Zeit als zu klein. Minister Bausch hatte auf eine parlamentarische Frage des DP-Abgeordneten Max Hahn versprochen, dass der in Richtung Luxemburg fließende Pkw-Verkehr auf einem P&R in Perl (D) aufgefangen werden soll und dass jener in Frisingen als „kleiner“ P&R eingestuft wird, der nicht ausbaufähig ist, obschon 250 Stellplätze als „groß“ gelten und dort bereits nach dem Ausbau von 2010 268 Plätze zur Verfügung stehen. Deshalb wird gefordert, die Erweiterung noch vor den nationalen Wahlen von 2018 zu verwirklichen, um die Lebensqualität der Bürger zu verbessern.

„Nimby“-Mentalitéit

„An Dir, Här Minister“, so heißt es abschließend, „musst eis elo hëllefen. Hëllefen, de Verkéier tëscht eise franséischen an den däitsche Frënn an hire Patronen zu Lëtzebuerg net an enger ‚Nimby‘-Mentalitéit an eng aner Gemeng ze leeden … Dann, Här Minister Bausch, setze mir Iech en Denkmal. Net nieft de Radar um Schlammestee. Nee, direkt op der Fréisenger Grenz.“

Weil man in Frisingen aber nicht bis zum „Mokuchsdag“ warten will, wurden konkrete kleine Schritte eingeleitet, um die verworrene Verkehrssituation in den Griff zu bekommen. So u.a. durch die Schließung von Feldwegen, über die sich französische Grenzgänger schleichen. Ergänzt werden diese Maßnahmen durch Straßenverengungen, Beleuchtungen bei Fußgängerstreifen und das Anlegen von Bürgersteig-Bordsteinen, um einen sicheren Schulweg zu garantieren, erklärte Schöffe Lucien Settinger (LSAP).