Valls unterstützt Burkini-Verbote

Valls unterstützt Burkini-Verbote
(AFP/Philippe Desmazes)

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Der Premierminister Valls unterstützt Burkini-Verbote an französischen Stränden.

Der französische Premierminister Manuel Valls hat sich in der Debatte über Burkinis hinter die Bürgermeister gestellt, die das Tragen von Ganzkörperbadeanzügen am Strand untersagt haben. In einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit der Regionalzeitung „La Provence“ sagte Valls, er unterstütze die Maßnahme, wenn das Motiv dahinter sei, „das Zusammenleben zu fördern – ohne politischen Hintergedanken“. Er fügte hinzu: „Strände müssen wie jeder andere öffentliche Raum vor religiöser Inanspruchnahme geschützt werden.“

„Unterjochung der Frau“

Hinter dem Burkini stehe die Idee, dass Frauen „von Natur aus unkeusch und unrein“ seien und sich deshalb vollständig zu bedecken hätten, sagte Valls. Mit den „Werten Frankreichs und der Republik“ sei ein solches Konzept der „Unterjochung der Frau“ nicht vereinbar. „Die Republik muss sich gegen Provokationen verteidigen“, ergänzte der Regierungschef. Bislang haben landesweit sieben Gemeinden ein Burkini-Verbot verhängt oder ein solches angekündigt. Es handelt sich um Cannes, Villeneuve-Loubet und Mandelieu-la-Napoule an der Côte d’Azur, Leucate an der spanischen Grenze, das Dorf Sisco auf Korsika sowie Le Touquet in der Normandie und Oye-Plage im nördlichen Département Pas-de-Calais.

Der Burkini bedeckt den ganzen Körper und wird von muslimischen Frauen getragen, die beim Baden einer strengen Auslegung des Islam entsprechen wollen. In Sisco war es am Samstag zu Auseinandersetzungen zwischen korsischen Jugendlichen und Familien maghrebinischer Herkunft gekommen. Zuvor hatten Touristen Augenzeugen zufolge Frauen fotografiert, die im Burkini baden gingen.