USA schicken Bodentruppen nach Polen

USA schicken Bodentruppen nach Polen
(AP)

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Angesichts der Spannungen schicken die USA Soldaten nach Polen. In der Ostukraine sterben bei einem Angriff auf einen Stützpunkt pro-russischer Separatisten fünf Menschen.

Nahe der ostukrainischen Stadt Slawiansk sind einem russischen TV-Bericht zufolge bei einem Angriff auf einen Stützpunkt pro-russischer Separatisten fünf Menschen getötet worden. Der staatliche Sender Rossiya 24 berichtete am Sonntag unter Berufung auf seinen Korrespondenten in Slawiansk, Bewaffnete hätten die Kontrollstelle beschossen. Bei dem Gefecht seien drei Separatisten ums Leben gekommen und zwei der Angreifer. Eine Bestätigung für den Bericht war zunächst nicht zu erhalten. Slawiansk wird von den pro-russischen Separatisten kontrolliert. Am Samstag hatte die ukrainische Regierung angekündigt, während der Osterfeiertage nicht gegen die Separatisten im Osten des Landes vorzugehen. Diese zeigten sich unbeugsam und harrten in den besetzten Regierungsgebäuden aus

Angesichts der Spannungen in der Ukraine schicken die USA nach Angaben des polnischen Verteidigungsministers Infanteriesoldaten nach Polen. Minister Tomasz Siemoniak sagte der „Washington Post“ (Freitagsausgabe), Militärstrategen arbeiteten bereits an Einzelheiten des Plans. Polen werde dabei eine Schlüsselrolle „unter Schirmherrschaft der USA“ spielen.

Stationierungspläne

Eine Ausweitung der US-Militärpräsenz und damit der NATO mit Bodentruppen sei auch für die baltischen Staaten Lettland, Litauen und Estland vorgesehen, fügte Siemoniak hinzu. Kommende Woche werde es genauere Angaben zu den Stationierungsplänen geben. Siemoniak war am Donnerstag in Washington mit dem Pentagonchef Chuck Hagel zusammengetroffen.

Die US-Luftwaffe schickte seit dem Beginn der Krise in der Ukraine zwölf F-16-Kampfjets und die dazugehörigen Teams nach Polen. Dazu kommen AWACS-Aufklärungsflugzeuge für Polen und Rumänien. Die beiden NATO-Staaten grenzen ebenso wie die Allianz-Mitglieder Ungarn und die Slowakei an die Ukraine, die selbst kein NATO-Mitglied ist. Besonders Polen und die baltischen Staaten hatten sich besorgt geäußert, nachdem Russland seine militärische Präsenz auf der mehrheitlich von ethnischen Russen bewohnten ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel Krim verstärkt hatte.

NATO-Kampfflugzeuge patrouillieren routinemäßig über den drei baltischen Staaten, die über keine schlagkräftige Luftwaffe verfügen. Die Verantwortung für den Einsatz wechselt alle vier Monate zwischen den Mitgliedern der transatlantischen Militärallianz. Seit Januar fliegen US-Kampfjets über dem Baltikum.