Und jetzt alle Pflanzenschutzmittel

Und jetzt alle Pflanzenschutzmittel
(Reuters/Charles Platiau)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Ankündigung von Cactus Roundup aus den Regalen zu entfernen wird allgemein begrüßt. Es müssten aber weitere solche Schritte folgen, fordern Umweltverbände.

Cactus kündigte am Mittwoch an, das bekannte Pestizid Roundup Anfang 2016 aus den Regalen zu nehmen, weil es krebserregend sein soll. Der Mouvement écologique begrüßt in einer Stellungnahme diese Entscheidung. Die Umweltorganisation errinnert an das Bienensterben, das auf die massive Nutzung von Pestiziden zurückzuführen sei. Es gebe etwa 50 Glyphosat-haltige Produkte, die in Luxemburg zugelassen sind. 27 davon würde man im Gartenfachhandel, im Bauhandel und in Supermärkten finden. Das bekannteste darunter sei Roundup, so der Méco.

Ende Mai habe die Umweltvereinigung schon auf die Gefahren von Glyphosat hingewiesen. Zwei Handelsketten hätten daraufhin reagiert: Hela Lux. S.A. will ab dem 30. September den Verkauf von solchen Produkten stoppen. Cactus sei jetzt das zweite Unternehmen, das Glyphosat-haltige Produkte aus seinen Regalen verbannt. Der Mouvement écologique macht den Aufruf an die übrigen Handelsketten in Luxemburg sich diesem Verbot anzuschließen. Die Organisation fragt sich des Weiteren, ob es nicht an der Zeit wäre, gemäß dem Vorbeugeprinzip, dass die Regierung ein allgemeines Verbot der laut WHO „wahrscheinlich krebserregenden“ Substanz ausspricht.

Auch Greenpeace gratuliert die Cactus-Gruppe zu ihrer Entscheidung. Wie der Mouvement écologique fordert Greenpeace ein globales Glyphosat-Verbot. Die Vereinigung hatte zu diesem Zweck im Mai eine Petition gestartet, die bislang von mehr als 3000 Verbrauchern unterschrieben wurde.

„Verantwortung übernehmen“

Umweltministerin Carole Dieschbourg, Gesundheitsministerin Lydia Mutsch und Landwirtschaftsminister Fernand Etgen begrüßen in einer Mitteilung ebenfalls den Schritt von Cactus, Roundup ab nächstem Jahr aus den Regalen zu nehmen. Es sei ein Zeichen, dass die staatliche Sensibilisierungskampagne „Ouni Pestiziden“ ihre Früchte trage und die Unternehmen sich immer mehr ihrer Verantwortung bewusst seien, so die drei Minister. Sie erinnern auch daran, dass im Regierungsprogramm die Reduzierung der Nutzung von Pflanzenschutzmitteln angekündigt wird.

„Roundup“ ist der Handelsname des bekanntesten Glyphosat-Produkts. Das Mittel wurde von dem US-Unternehmen Monsanto entwickelt. Roundup wird vor allem in der Landwirtschaft, aber auch zur Unkrautvernichtung in Parkanlagen, auf Bahngleisen und in Gärten eingesetzt.

„Wahrscheinlich krebserregend“

Im März schlug die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Alarm und nannte das Mittel „wahrscheinlich krebserregend“. Daraufhin wurde im Ausland das Mittel aus den Regalen mehrerer Geschäfte entfernt.

In Luxemburg beginnt man also jetzt auch damit einige Produkte aus den Regalen zu entfernen. Von einem allgemeinen Verbot von Glyphosat ist man aber noch weit entfernt. Man setzt lieber auf Sensibilisierung.

Weitere Infos zum Pestizid:

Giftiger Tropfen auf den heißen Stein