Trump will möglichst rasch neuen FBI-Chef

Trump will möglichst rasch neuen FBI-Chef
(AFP/Mandel Ngan)

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Die ersten Kandidaten stellen sich im Justizministerium vor, doch die Entscheidung liegt letztlich beim Präsidenten - und der will nicht lange damit warten.

US-Präsident Donald Trump will nach der Entlassung von James Comey möglichst rasch einen neuen FBI-Chef ernennen. Möglicherweise werde er seine Entscheidung sogar bereits bis Ende nächster Woche treffen, bevor er zu seiner ersten Auslandsreise aufbreche, sagte Trump am Samstag. „Auch das ist möglich.“

Fünf potenzielle Kandidaten für die Comey-Nachfolge wurden am Samstag im Justizministerium erwartet. Als erste erschienen Alice Fisher, die unter Präsident Georg W. Bush eine Spitzenbeamte im Justizministerium war, und Adam Lee, der das FBI-Büro in Richmond im US-Staat Virginia leitet. Neben ihnen wollten Justizminister Jeff Sessions und dessen Vize Rod Rosenstein auch den geschäftsführenden FBI-Chef Andrew McCabe, der New Yorker Richter Michael Garcia und Senator John Cornyn befragen.

„Wichtigtuer“

Sie können im Anschluss eine Empfehlung abgeben, der Präsident entscheidet am Ende aber selbst, wenn er nominiert. Trumps Kandidat muss dann noch vom Senat bestätigt werden.

Neben diesen fünf zieht Trump auch noch eine Reihe weiterer Kandidaten in Betracht. „Ich denke, der Prozess wird schnell gehen. Fast alle von ihnen sind sehr bekannt“, sagte der Präsident. Es seien respektierte und talentierte Persönlichkeiten. „Und das ist es, was wir für das FBI wollen.“

Trump hatte Comey am Dienstag gefeuert und war dafür scharf angegriffen worden. Kritiker warfen ihm vor, so die Untersuchung des FBI zu möglichen Verbindungen seines Wahlkampfteams nach Russland ausbremsen zu wollen. Trump sagte hingegen, Comey habe keine gute Arbeit geleistet und sei einfach nur ein „Wichtigtuer“.

In seiner ersten öffentlichen Rede seit der Entlassung Comeys erwähnte Trump die FBI-Affäre nicht. Er sagte Absolventen der christlichen Liberty University am Samstag, sie sollten sich immer gegen Kritik jener wehren, die nicht den Mut hätten, das Richtige zu tun. „Je mehr ein kaputtes System euch sagt, dass ihr unrecht habt, desto sicherer müsst ihr sein, dass ihr weiter voranschreiten müsst“, sagte Trump vor mehr als 18.000 Absolventen. Der Präsident der Universität, Jerry Falwell, war im Wahlkampf ein großer Unterstützer Trumps und brachte ihm die Stimmen vieler evangelikaler Amerikaner.