Trump umwirbt afroamerikanische Wähler

Trump umwirbt afroamerikanische Wähler
(Gerald Herbert)

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Der Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat bei einem Wahlkampfauftritt im US-Bundesstaat Wisconsin um die Stimmen der afroamerikanischen Wähler geworben.

Ungewohnte Töne von US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump: Bei einem Wahlkampfauftritt im US-Bundesstaat Wisconsin hat der Republikaner um die Stimmen der afroamerikanischen Wähler geworben. „Ich bitte um die Stimmen aller afroamerikanischer Bürger, die in unserem Land um eine andere und viel bessere Zukunft kämpfen“, sagte der Republikaner am Dienstag in der Stadt West Bend. Der Rechtspopulist gab außerdem eine Erklärung gegen „Intoleranz, Hass und Unterdrückung“ ab.

„Demokratische Partei hat die afroamerikanische Gemeinschaft verraten“

„Die Demokratische Partei ist gescheitert und hat die afroamerikanische Gemeinschaft verraten“, sagte Trump bei seiner Rede in West Bend. Schwarze US-Bürger machen ihr Kreuz traditionell eher bei den Demokraten, deren Kandidatin Hillary Clinton in Umfragen derzeit deutlich vor Trump liegt. Der Immobilienmilliardär warf den Demokraten vor, die Stimmen schwarzer US-Bürger in der Vergangenheit „als selbstverständlich“ angesehen zu haben.

„Sie gingen einfach davon aus, dass sie eure Unterstützung erhalten, ohne dafür im Gegenzug etwas zu leisten“, sagte Trump. Die Kampagne des Rechtspopulisten geriet zuletzt ins Stocken. Nun bemüht sich Trump, der bislang vor allem weiße Wähler umwarb, offenbar darum, auch andere Wählergruppen anzusprechen.

„Eine neue Zukunft bauen“

Auf seiner Facebook-Seite bekannte er sich am Dienstag zu Toleranz und Respekt. Als Präsident werde er „Intoleranz, Hass und Unterdrückung in jeglicher Form zurückweisen“, heißt es in der Erklärung. „Ich werde dafür kämpfen, dass jeder Amerikaner gleich behandelt, beschützt und respektiert wird.“

Er wolle „auf Grundlage unserer gemeinsamen Kultur und Werte als ein Volk eine neue Zukunft bauen“, beteuerte Trump, der im Wahlkampf mehrfach mit provokanten Äußerungen über Mexikaner, Muslime, Einwanderer und Frauen für Empörung gesorgt hatte. Auch in seiner eigenen Partei geriet Trump deswegen zunehmend unter Druck.

Republikanische Parteikollegen rieten ihm öffentlich, seine Worte zu zügeln und sich auf Sachthemen zu konzentrieren. Frühere Zusicherungen aus Trumps Wahlkampfstab, der Kandidat werde bald präsidialer auftreten, waren bislang allerdings nur von kurzer Gültigkeit.