Tote und Verletzte

Tote und Verletzte
(Twitter)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Bei einem Zugunglück in der Nähe der US-Stadt Philadelphia sind mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Die Retter suchen mit Taschenlampen und bloßen Händen nach den Opfern.

Bei einem Zugunglück in der Nähe der US-Großstadt Philadelphia sind nach Behördenangaben am Dienstagabend (Ortszeit) fünf Menschen ums Leben gekommen. Das sagte der Bürgermeister der Stadt, Michael Nutter, vor Journalisten. Dutzende Menschen seien verletzt worden. Mehrere Waggons des Zugs der Gesellschaft Amtrak seien auf dem Weg zwischen Washington und New York entgleist. Mindestens sechs Menschen seien ernsthaft verletzt worden.

Nutter sagte, die Lage am Unglücksort sei „katastrophal“. „Ich habe in meinem Leben noch nie so etwas gesehen und die meisten Einsatzkräfte werden das Gleiche sagen“, fügte Nutter hinzu.

Schwierige Opferbergung

Alle sieben Waggons des Amtrak-Zuges, auch das Triebfahrzeug, waren aus den Schienen gesprungen und teilweise umgestürzt. Ein Waggon war L-förmig verbogen. Auch die Schienen waren an der Unglücksstelle vollständig zerstört, wie Nutter sagte. Rettungskräfte suchten im Dunkeln mit Taschenlampen nach Verletzten. Mit Leitern versuchten sie, zu den Überlebenden in den umgestürzten Waggons vorzudringen. Am Unglücksort standen zahlreiche Feuerwagen und Krankenwagen bereit, 120 Feuerwehrleute und 200 Polizisten waren im Einsatz.

Feuerwehr-Chef Derrick Sawyer sagte, er habe noch nie etwas so „verheerendes“ gesehen. Die Waggons seien „komplett entgleist, komplett zerstört und komplett umgestürzt“. Im Amtrak-Zug 188 befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks schätzungsweise 243 Menschen, darunter sieben Crewmitglieder. Der frühere US-Abgeordnete Patrick Murphy, der im Zugrestaurant gesessen hatte, schrieb im Kurznachrichtendienst Twitter: „Ich bin ok. Helfe anderen. Betet für die Verletzten.“

Unglücksursache unklar

Murphy berichtete, zum Zeitpunkt des Unglücks sei der Zug mit etwa 60 bis 70 Meilen in der Stunde (97 bis 113 Stundenkilometer) unterwegs gewesen. Einige Passagiere hätten ein Fenster eingetreten, um ins Freie zu kommen. Einige Verletzte könnten sich nicht bewegen, viele hätten Blut im Gesicht und an den Händen. Die Nationale Behörde für Verkehrssicherheit erklärte, sie verschaffe sich derzeit Informationen über das Unglück. Behördenvertreter wollten sich zunächst nicht zur möglichen Unglücksursache äußern, Experten spekulierten über einen Rad- oder Schienenschaden.

Augenzeugen berichteten, vor dem Unglück habe der vordere Zugteil bei der Einfahrt in eine Kurve gewackelt. Die Bahngesellschaft Amtrak teilte in einer kurzen Erklärung mit, dass der Bahnverkehr auf der vielbefahrenen Strecke zwischen Philadelphia und New York wegen des Unglücks eingestellt worden sei. Bürgermeister Nutter sagte, er rechne nicht damit, dass der Verkehr vor dem Ende der Woche wieder aufgenommen werden könne.