Abbott unterlag bei der Abstimmung um den Vorsitz der Liberalen seinem 60-jährigen Herausforderer Malcolm Turnbull in Canberra mit 44 zu 54 Stimmen. Nach der derzeitigen Sitzverteilung im australischen Parlament wird der neue Parteichef Turnbull automatisch auch neuer Premierminister.
Der australische Premierminister Tony Abbott stand wegen schlechter Umfragewerte in seiner eigenen Partei massiv unter Druck. Sein Kabinettskollege und interne Rivale Malcom Turnbull forderte am Montag eine Kampfabstimmung über den Parteivorsitz. «Letztlich hat der Premierminister nicht die Führungsqualitäten in der Wirtschaftspolitik gezeigt, die unsere Nation braucht», sagte Turnbull. «Er hat es nicht vermocht, das wirtschaftliche Vertrauen zu geben, das unsere Unternehmen brauchen.»
Ähnliche Umstände
Der Konservative Abbott, Chef der Liberalen Partei, war 2013 nach einem ähnlichen Machtkampf der australischen Arbeiterpartei ins Amt gekommen – verbunden mit der Hoffnung auf stabile politische Verhältnisse. Denn 2007 war die Labor Party zunächst unter Kevin Rudd gewählt worden, den hatte die eigene Partei 2010 nach schlechten Umfragewerten geschasst und durch Julia Gillard ersetzt, nur um in verzweifelter Lage kurz vor den Wahlen 2013 die Rochade rückgängig zu machen.
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