Donnerstag23. Oktober 2025

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Tausende demonstrierten gegen Sparpolitik

Tausende demonstrierten gegen Sparpolitik
(Isabella Finzi)

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LUXEMBURG - Die EGB-Demo ist am Ziel angekommen. Laut Organisatoren nahmen rund 20.000 Personen an der Kundgebung teil. Ihre Forderung: Nein zur übertriebenen Sparpolitik in Europa, für Beschäftigung.

Friedlich verlief die Großkundgebung in Luxemburg, zu der der Europäische Gewerkschaftsbund aufgerufen hatte. Den Beschluss dazu hatte der Dachverband im Mai auf seinem Kongress in Athen getroffen. Nachfolgend Momente aus der fast zweistündigen Kundgebung.

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16:58 Uhr: Auflösung – Die Demo löst sich langsam auf. Es muss mit dennoch mit erheblichen Verkehrsbehinderungen gerechnet werden.

16.28 Uhr: Richtung Bahnhof – Nachdem die letzten Reden zu Ende gehen (Zweiter Redner war OGBL-Präsident Jean-Claude Reding), mobilisieren sich die ersten Demonstranten zurück Richtung Bahnhof.

15.58 Uhr: Die Reden – 20.000 Teilnehmer – so EGB-Generalsekretärin Bernadette Ségol vor den Demonstranten auf dem Verfassungsplatz. Sie ist die erste auf der Rednerliste. Patrick Dury, LCGB-Generalsekretär, lässt keinen Zweifel daran, dass man in Luxemburg nicht am Index rütteln lässt. Luxemburg wurde erneut aufgefordert, das automatische Anpassungssystem an die Löhne zu überdenken. OGBL-Präsident Jean-Claude Reding ließ seinerseits keine Zweifel daran, dass die Gewerkschaften zu weiteren Aktionen bereit sind, um sozialen Rückschritt zu verhindern.

15.50 Uhr: Am Ziel – Der Platz vor der Gëlle Fra füllt sich. Ersten Schätzungen zufolge 10.000 und 15.000 Teilnehmer werden geschätzt. Noch immer ziehen Demonstranten durch die Freiheitsavenue.

15.18 Uhr: Erinnerungen – Belgische Gewerkschafter erinnern sich noch gut an das Arbed-Gebäude, an dem der Umzug passiert. Mehrere FGTB-Militante versuchen, vor dem Gebäude Plakate in Brand zu stecken. Das Gebäude ist nicht abgeriegelt worden. Polizisten halten sich diskret hinter dem Gebäude auf. Vor einigen Jahren erst hatten sich aufgebrachte Stahlarbeiter vor dem Arbed-Schloss eine regelrechte Schlacht mit der Polizei geliefert. Sie demonstrierten gegen geplante Werksschließungen in Belgien.

15.15 Uhr: Zügig – Der Umzug kommt zügig voran. Die ersten erreichen bereits den Pont Adolphe. Die Zeitplan dürfte eingehalten werden. Ankunft auf dem Verfassungsplatz 16.00 Uhr, so die Organisatoren.

14.55 Uhr Start – Der Umzug hat sich in Bewegung gesetzt. Er führt durch die Freiheitsavenue über den Pont Adolphe in den Boulevard Roosevelt bis zur Gëlle Fra.

14.48 Uhr: Kracher – In der Freiheitsavenue bildet sich die Spitze des Umzugs mit den Gewerkschaftsleadern. Die belgischen Gewerkschafter von der militanten CSC verteilen Kracher. Die werden unkontrolliert in die Menge geworfen. Der Beginn des Umzugs ist für 15 Uhr geplant. Wie bei derlei Veranstaltungen üblich, könnte es einige Minuten Verspätung geben.

14.42 Uhr – Verletzt – Eine Person wird in der Hollericher Straße durch einen Kracher verletzt, meldet die Polizei.

14.15 Uhr: Stau – Am Ausgang der A4 in Hollerich staut es. Ursache sind eintreffende Busse mit den Demonstranten zur Kundgebung.

14.05 Uhr: Rot und grün – Die Avenue de la Gare ist gesperrt. Im Bahnhofsviertel demonieren die Farbe grün und rot – nicht LCGB bzw. OGBL-Militanten tragen diese Farben.

13.55 Uhr: Soundcheck – In der Oberstadt um den Verfassungsplatz ist noch nichts von der Hektik zu spüren. Souncheck vor der Gëlle Fra, wo die Gewerkschaftssprecher sich in wenigen Stunden an die Demonstranten richten werden. Die Polizei sperrt alle Straßen für den Verkehr, die in die spätere Strecke des Demonstrationszugs führen. Dass sich etwas Größeres abspielen wird, stellen ahnungslose Passanten an der verstärkten Präsenz von Polizisten fest.

13.40 Uhr: Sammelpunkte – Im Bahnhofsviertel sind bereits Hunderte Demonstranten mit Bus und Zug angekommen. Die umliegenden Straßen dienen der Bildung des Umzugs. Fein säuberlich nach Land und Gewerkschaften werden die Demonstranten ausgestellt.
Die ersten Busse seien bereits um 12.30 Uhr angekommen, meldet die Polizei.Erwartet wird ein Sonderzug mit 500 Demonstranten aus Charleroi.

Treffen mit Premierminister Jean-Claude Juncker – Wenige Stunden vor der großen Kundgebung hat Premierminister Jean-Claude Juncker am Dienstagmorgen eine Delegation des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB) empfangen. Der Dachverband der europäischen Gewerkschaften organisiert die Großkundgebung am Dienstagnachmittag in Luxemburg.

Gegen eine Austeritätspolitik und für Wachstum, so die Hauptforderungen der Gewerkschafter, die sie auch gegenüber Regierungschef Juncker wiederholten. Man lehne es ab, die Kosten der Krise ausschließlich auf die Beschäftigten abzuwälzen. Premierminister Juncker betonte seinerseits, dass man nicht an die Sanierung der öffentlichen Finanzen vorbeikomme. Gleichzeitig betonte er seine Zustimmung zu einer Steuer auf Finanztransaktionen.

Ausgeglichene Staatsfinanzen seien schon wichtig, so die Gewerkschafter. Es dürfe jedoch kein Wachstum ohne Schaffung von Arbeitsstellen geben. Prioritär sei die Beschäftigung.

Der EGB vereinigt 83 Gewerkschaften aus 36 Ländern.